Mittwoch, 17. Januar 2018

Lügen und Bazillen

Heute Morgen beim Aufstehen fiel mir nun ein Buch ins Auge, das ich 2008 kurz nach seinem Erscheinen gekauft habe: Peter Tradowsky, „Und das Licht schien in die Finsternis“[1]
Genau diesen Eindruck hatte ich heute, als ich auf dem Fernsehbildschirm die Reise durch meinen Dickdarm bei der Gastro-Endoskopie in den schönsten Farben und in gestochen scharfen Bildern mit erleben konnte: In die Finsternis schien das Licht.

Ich habe nun begonnen, dieses Buch wieder zu studieren und entdecke so viele wichtige geisteswissenschaftliche Mitteilungen von Rudolf Steiner, so zum Beispiel folgende:
„Wenn jenes schwarze Zeitalter naht, dann werden Bruderzwist und Bruderkrieg in grauenvoller Weise wüten, und die armen Menschenleiber werden in furchtbarer Art von Krankheiten und Seuchen befallen dahinsiechen. Das Brandmal der Sünde wird für jedermann sichtbar den Menschenkörpern aufgedrückt sein. Dann hat ein anderer Engel die Herrschaft: Oriphiel. Er muss kommen, um die Menschen aufzurütteln zu ihrer wahren Bestimmung.“[2]
In diesen Vorträgen spricht Rudolf Steiner auch von dem großen geistigen Gegenspieler des Erzengel Michael, dem er den alten Namen Mammon gibt. Er wirkt aus der (untersinnlichen) unteren Astralwelt heraus und dient dem Sonnendämon wie Michael dem Christus dient. 
Rudolf Steiner führt aus:
Mammon „ist vielmehr der Führer aller niedrigen, schwarzen Kräfte. Und seine Heerscharen greifen nicht nur die Menschenseelen an, sondern auch die physischen Leiber der Menschen, um sie zu zerfressen und zu verderben. Man redet heute nicht deshalb so viel von Bazillen, weil man mehr davon weiß, sondern deswegen, weil sie wirklich heute eine ganz besondere Gestalt angenommen haben. Und in Zukunft werden sie in erschreckender Weise überhandnehmen.“ (nach P. Tradowsky, S 27)
Ich habe bei dieser Schilderung die großartige Altartafel der „Versuchung des Heiligen Antonius“ von Matthias Grünewald in Colmar vor Augen, in der das Mittelalter die verschiedenen Krankheiten symbolisierte, die manche Menschen schon damals befielen, wie das sogenannte Antonius-Feuer.
Gestern las ich in der neuesten Ausgabe des „Spiegel“ (Nr. 3/13.01.2018) über die Weltsituation unter dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump, die nicht gerade sehr rosig geschildert wird.
Schon das Titelbild zeigt über der Überschrift „Im Zeitalter von Feuer und Zorn“ vier Menschen in umgekehrter Evolutionsreihe: drei kleiner werdende schwarzköpfige Menschenwesen, von denen das erste unserem Typus ähnelt, das zweite dem Neandertaler, das dritte einem weiteren Vormenschen. Schließlich folgt ein viertes Menschlein, das jeder sofort wegen seines blonden Schopfes und der charakteristischen Physiognomie als Donald Trump erkennen kann.
Der Spiegel-Titel bezieht sich auf das vor ein paar Tagen erschienene „Enthüllungsbuch“ von Michael Wolff, das in Amerika ein Riesenerfolg wurde. Es heißt „Fire and Fury“.
Der Autor Philipp Oehmke bringt in seinem Beitrag „Politik des Narzissmus“ die Situation der Intellektuellen in Amerika und eigentlich im gesamten Westen auf den Punkt. Dabei bezieht er sich auf den Wissenschaftler Mark Lilla (61) von der Columbia-Universität, New York.
Der Professor für Ideengeschichte macht die „Liberals“, zu denen er sich selber zählt, mitverantwortlich für das Wahl-Desaster vom vorvergangenen Jahr. Lilla spricht in seinem im August 2017 erschienen Buch „The Once and Future Liberal. After Identity Politics“ von einer Politik des Narzissmus: Jeder kümmert sich nur noch um die eigene Befindlichkeit, die durch so äußerliche (materialistische) Merkmale wie Hautfarbe, Geschlecht oder sexuelle Vorlieben bestimmt wird. Daneben gibt es eine Gruppe, die in den USA die LGBTQ-Community genannt wird. Dazu gehören Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und Queer. „Die Demokratische Partei sei nur noch ein lockerer Zusammenschluss aus den gebildeten Eliten der Küstenmetropolen und aller Art von Minderheiten.“
Die „Liberals“ haben sich in den Ostküsteninstitutionen  eingerichtet. Diese sind die Heimat „einer abgehobenen Elite aus reich gewordenen Post-68er-Professoren und sensiblen, verwöhnten Studenten.“
Auf diese Alt-68er richtet sich nicht nur in Amerika, sondern auch in Westeuropa seit ein bis zwei Jahren der Hass vieler Menschen aus der bisher schweigenden Mehrheit, die heute als rechtslastig und populistisch, in Amerika als „Deplorables“ (Beklagenswerte) abgekanzelt werden.
Oehmke schreibt:
„Über den Nachrichtensender Fox-News, das Megafon der Deplorables, haben auch die Leute in Ohio oder Alabama mitbekommen, dass es an der Columbia University Studenten wie Emma Sulkowicz gibt, die monatelang mit einer Matratze über den Campus laufen, um so gegen eine angebliche Vergewaltigung durch einen Kommilitonen zu demonstrieren, die aber, zumindest laut den Ermittlungen der Universität offenbar gar nicht stattgefunden hatte.“
Die elitäre linksliberale Minderheiten-Politik ist durch Leute wie Volker Beck im letzten Jahr auch in den Bundestag eingebrochen, wie ich mehrmals beschrieben habe, und ich bin sicher, dass durch jene Abstimmung für die „Ehe für alle“ CDU und SPD bei der Bundestagswahl solche Stimmeneinbrüche erleben mussten, wie es geschehen ist, und dass die AfD dadurch mit über 90 Sitzen in den Bundestag einziehen konnte.
Auch die derzeitige Lähmung der deutschen Politik, die nach mehr als drei Monaten immer noch keine Regierung auf die Beine stellen konnte, führe ich auf diesen Tag im Juli zurück, als es im Bundestag wie an Fasching bunte Konfettis regnete.
Die Linksliberalen reiben sich nun seit einem Jahr die Augen. Ihre rotgrünen Felle scheinen davon zu schwimmen. Eine andere Zeit bricht an: eben das „Zeitalter von Feuer und Zorn“.
Und die Gutmenschen der 68er Generation stehen dem Geschehen ohnmächtig und hilflos gegenüber. Immerhin sind noch die meisten Leitmedien auf ihrer Seite. Aber diese verlieren immer mehr an Auflage und Einfluss. Alternative Portale im Internet erzählen andere Geschichten.
Ich habe das Gefühl, dass das Zeitalter der Lügen zu Ende geht. Die Menschen sehnen sich nach Wahrheit.
Aber hinter den Kulissen tobt in Wirklichkeit der Geisteskampf weiter und es ist überhaupt noch nicht sicher, wer gewinnen wird: der Überwachungsstaat oder eine echte freiheitliche Demokratie.
In jedem Fall müssen die Menschen, die sich auf die Seite der Lüge geschlagen haben, eines Tages fürchterlich büßen. Rudolf Steiner führt aus:
„So gibt es eine Form von Bazillen als Träger von Infektionskrankheiten, die von den Lügen der Menschheit herstammen. Sie sind nichts anderes als verkörperte Lügendämonen.“
Als einer der unverfrorensten Lügner hat sich Donald Trump entpuppt. Man hat ihm über 2000 Lügen nachgewiesen. Das ist für einen amtierenden Präsidenten einmalig, auch wenn seit Richard Nixon viele amerikanische Präsidenten systematisch gelogen haben.
Die Lüge gehört offenbar zum amerikanischen System, seitdem die ausgewanderten Europäer den Ureinwohnern das Land geraubt und darauf ihre marode Zivilisation aufgebaut haben. Ganz Amerika steht auf einem wackligen Fundament, wofür der Supervulkan im Yellowstone-Park, der jederzeit ausbrechen und einen großen Teil Nordamerikas zerstören könnte, steht. Im übertragenen Sinne ist es die Lüge und der Betrug, auf dem das Land aufgebaut wurde. Daraus kann nichts Gutes entstehen.
Gestern Abend lief auf Arte ein Porträt des 45. amerikanischen Präsidenten von Michael Kirk. Besonders interessant fand ich, dass Donalds ehrgeiziger Vater Fred Trump bereits Millionär war. Er nannte sein Anwesen im New Yorker Stadtteil Queens „Tara“. Dort wuchs der junge Donald auf.
Der Name Tara stammt aus dem Roman von Margaret Mitchell „Gone with the Wind“ (1936), der 1939 erfolgreich verfilmt wurde. Der Film beginnt und endet mit einer Lüge: Mister O’Hara, der irische Plantagenbesitzer, behauptet, nur das Land sei ewig. Seine Tochter Scarlett glaubt ihm und richtet sich am Ende des Films an dieser Unwahrheit auf.
Das ist purer Materialismus.
Denn das „Land“ ist mitnichten ewig.
Christus sagt es in seinen Worten viel exakter: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“




[1] Verlag am Goetheanum, 2008
[2] Rudolf Steiner, Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden I 1904 – 1909, Rudolf-Steiner-Verlag 1995, GA 266,1, S 282, zitiert nach Peter Tradowsky, S 31

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