Eben läuft auf Arte „Quai des
Orvefres“ von Henri-Georges Clouzot, ein Film aus dem Jahr 1947. Ich habe nur
den Anfang des sorgfältig inszenierten Films gesehen, aber dann abgebrochen.
Ich empfinde eine Art Überdruss an Filmen, seitdem ich bei Reto Andrea
Salvodelli die Bemerkung Rudolf Steiners zum Kinematographen gelesen habe, die
ich gestern zum Teil zitierte.
Für mich ging es beim Filme
Schauen nie um Unterhaltung.
Wenn ich daran denke, wie viele
Filme ich bereits vor 50 Jahren gesehen habe[1], dann
überkommt mich doch manchmal das Gefühl, dass ich eine Art Kino-Sucht hatte.
Filme waren jedoch für den Fünfzehnjährigen, den es durch seine Eltern von der
Großstadt in den Wald „verschlagen“ hatte, der einzige mögliche Kontakt zur
großen Welt.
Ich strebte immer nach
Horizont-Erweiterung. Ich wollte immer lernen.
Nicht so sehr das, was in der
Schule angeboten wurde, interessierte mich. Ich war begeistert von all den
Geschichten aus fernen Ländern und von interessanten Menschen, die die Filme
erzählten.
Eine unglaubliche Sehnsucht nach
der Ferne, insbesondere nach Amerika, wo die Indianer lebten, hatte mich
ergriffen.
Vielleicht hing diese unbewusste Sehnsucht damit zusammen, dass die
Schwangerschaft meiner Mutter meinen Eltern den Plan vereitelte, nach
Kalifornien auszuwandern, wo ihnen 1952 ein landwirtschaftliches Gut angeboten
worden war. Stattdessen entdeckte mein Vater, der damals für das amerikanische
Militär Lastwagen zu fahren hatte, das Orrottal. Und so kam es, dass der Neugeborene im Wald statt in
Kalifornien landete.
Die Sehnsucht nach Kalifornien blieb jedoch, so dass ich
in der ersten Gymnasiumklasse als Geburtsort San Francisco angab, was dann
sogar in mein Zeugnisheft eingetragen wurde. Diese Wunschvorstellung war so
stark, dass ich mich geradezu wider besseres Wissen selbst betrog. Einmal
behauptete ich sogar, dass mein Vater von Indianern abstamme.
Viel lieber als Filme „gucken“,
würde ich Bücher lesen. Ich glaube, ich bin jetzt soweit.
Gestern las ich gleich drei
Vorträge aus dem Band 185 der Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe[2], den ich
bereits 1981 gekauft hatte. Ich las die Vorträge vom 25. und 26. Oktober und vom 1.
November 1918. In den ersten beiden Vorträgen geht es um die beiden Themen der
vierten und fünften nachatlantischen Kulturepoche: Das „Mysterium von Geburt
und Tod“ und das „Mysterium des Bösen“. Das Mysterium des Bösen, so führt
Rudolf Steiner aus, hängt innig mit der Zahl fünf[3]
zusammen. Er bringt die Zahl fünf in einen Zusammenhang mit dem fünften
Wesensglied des Menschen, das in der sechsten nachatlantischen Kulturepoche zur
Erscheinung kommen wird, das Geistselbst. In der vierten Kulturepoche spielt
die Zahl vier die Hauptrolle, weil es da um die Ausbildung des vierten
Wesensgliedes geht: das Ich. Dieses kommt aber erst in der jetzigen fünften
Kulturepoche, dem Zeitalter der Bewusstseinsseele, auch äußerlich zur Entfaltung.
Wir sind seit 1413 in das Zeitalter des Individualismus eingetreten. Mit Hilfe
unseres bewusst ergriffenen Ichs können wir nun als erstes den Astralleib
umarbeiten und so das Geistselbst entwickeln.
Das Ich braucht die
Auseinandersetzung mit dem Bösen. Nur wenn der Mensch wählen kann zwischen Gut
und Böse, erlangt er die Freiheit. Darum geht es in der gesamten menschlichen
(und irdischen) Evolution.
Durch Filme können wir das Böse
in gewisser Weise studieren.
Entsprechend veranlagte Menschen
fasziniert das Böse und sie lassen sich durch Filme zu kriminellen Handlungen
hinreißen. Das war, wie mir Lena erzählt, in den chaotischen 90erJahren in der
zerfallenden Sowjetunion der Fall. Viele junge Männer waren begeistert von dem
dreiteiligen Filmepos „Der Pate“ von Francis Ford Coppola. Und so entstand die
Russenmaffia, die in brutalster Weise Mitbürger tötete, enteignete oder
ausraubte. Daraus sind die heutigen Oligarchen geworden, die so reich sind,
dass sie gar nicht mehr wissen, wohin mit all dem blutigen Geld.
Nicht anders ist es in Amerika,
wo seit der Ermordung John F. Kennedys am 22. November 1963 und insbesondere in
der Reagan-Ära die Maffia das Heft in die Hand nahm und im Grunde bis heute
hinter den Kulissen – via CIA und NSA – regiert.
Da sich Europa und insbesondere
Deutschland auf Gedeih und Verderb seinen amerikanischen „Freunden“
ausgeliefert hat, regiert das organisierte Verbrechen durch die amerikanischen
Geheimdienste auch bei uns. Wir merken es nur nicht, weil unser Land scheinbar
so sicher und ordentlich ist.
Heute kam ein großer Bericht in
der Bildzeitung, in dem aufgezeigt wird, wie neun bis zwölf arabische Clans
Berlin oder zumindest Stadtteile von Berlin fest im Griff haben und dass die
Behörden offenbar machtlos sind. Diese Machtlosigkeit ist eine Folge der
liberalen Gesetzgebung, die im Namen der Demokratie jeden Kriminellen gewähren
lässt, solange man ihn nicht auf frischer Tat ertappt.
Ich habe manchmal wirklich das
Gefühl, dass im Schatten der Stabilität und Sicherheit unseres Landes das
organisierte Verbrechen sich ganz gut entfalten kann und immer offener und
frecher agiert. Das ist besonders in Großstädten wie Berlin der Fall. Und es
sind in der Regel irgendwelche ausländische Clans, die einmal als Flüchtlinge
zu uns kamen und das liberalste Asylrecht der Welt zu ihren Gunsten ausnutzen
konnten.
Lena hat jahrelang in einem
Stadtteil mit großem Ausländeranteil – vorwiegend Kurden – gelebt und erzählt
immer wieder, wie diese Menschen den deutschen Sozialstaat ausnützen und dabei
noch über die dummen Deutschen lachen.
Ich bin entschieden der Meinung, dass
man es diesen Kriminellen nicht so leicht machen darf wie im Augenblick. Aber
da schreien gleich die lieben „Gutmenschen“ rotgrüner Couleur auf: „Nein, wir
brauchen keinen starken Mann!“
Aber ich sehe – trotz inneren Widerstrebens
bei so viel Machtfülle, die geradezu zum Missbrauch verleitet – immer mehr, wie
nur Männer wie Putin, Orban oder auch Erdogan dieser um sich greifenden
Kriminalität einigermaßen Herr werden könnten. Es ist traurig, das einzugestehen.
Aber ich fürchte, nur ein „eiserner Besen“ wird dieser negativen Entwicklung noch
Herr.
Nachdem die Amerikaner durch die
Liquidierung einiger „starker Männer“ im nahen Osten (Saddam Hussein, Muammar
Gaddafi) nur Chaos in diese Ländern gebracht haben, sollte inzwischen klar
sein, wie wichtig strenge Gesetze im Kampf mit dem immer gefährlicher werdenden
realen Bösen sind, um diese Entwicklung in den Griff zu bekommen. Das betrifft
insbesondere die Großen des organisierten Verbrechens, die offenbar Deckung in
den höchsten Gremien genießen, wie in diesen Tagen das Gewährenlassen der Glyphosat-Maffia
(Bayer-Monsanto) durch unseren Landwirtschaftsminister bewiesen hat.
Im Grunde diktieren die kriminellen
und gewissenlosen CEOs der Großchemie, Der Pharma-Industrie, der Lebensmittelindustrie, der Rüstungsindustrie und der Banken bereits die Gesetzgebung und höhlen mit dem einst hehren Schlagwort der
Aufklärung die Demokratie aus: Toleranz.
Kann es Toleranz auch gegenüber dem
„Bösen“ geben?
[1] Mein
Tagebuch aus dem Jahr 1967 erinnert mich gerade jeden Tag daran.
[2]
„Geschichtliche Symptomatologie“
[3] Erst im Nachhinein
fiel mir auf, dass in meinem gestrigen Blogbeitrag „Das ‚Mysterium des Bösen‘ –
Anmerkungen zu dem Film ‚Die Teuflischen‘ von Henri-Georges Clouzot aus dem Jahre
1955“ (http://johannesws.blogspot.de/2017/11/das-mysterium-des-bosen-anmerkung-zu.html)
in der Zahl 1955 zweimal die fünf enthalten ist.
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