Freitag, 17. November 2017

Salvator Mundi

Heute berichten alle Tageszeitungen von einer Auktion in New York, bei der am Mittwochabend (15.11.2017) der Christus verkauft wurde. Gemeint ist das Gemälde „Salvator Mundi“ aus der Werkstatt von Leonardo da Vinci. Dieses Bild hat mit knapp einer halben Milliarde den bisher höchsten Preis auf dem Kunstmarkt erzielt.
Das sind ein paar Dollar mehr als die 30 Silberlinge, die einst Judas für seinen Verrat erhielt.
Das Ereignis ist symptomatisch für unsere Zeit:
Die Reichen dieser Welt, die nicht mehr wissen, wohin mit ihren gestohlenen oder durch kriminelle Machenschaften errungenen Millionen, suchen eine sichere Geldanlage. Dabei ist seit ca. 30 Jahren der Kunstmarkt attraktiv geworden. Milliardäre bevorzugen ihn, während Millionäre wie die Herren Trump & Co. immer noch in Immobilien investieren. Kleinere Vermögende zocken am Kapitalmarkt mit Aktien.
Die perversesten Anleger investieren in die Rüstung.
Für mich hängt an all diesen Händen Blut. Und ich denke dabei an das Credo von Gordon Gekko in dem Film „Wall Street“ (1987): „Brauchst Du einen Freund, kauf dir einen Hund!“
Insofern können mir die armen Reichen Leid tun: sie haben das Wichtigste nicht, das es auf der Welt gibt: Freundschaft.
Freundschaft kann man nicht kaufen. Freundschaft baut auf bedingungslosem Vertrauen auf. Aber die geldgierigen  Finanzjongleure genießen bei niemandem wirkliches Vertrauen, denn sie zerstören es täglich von neuem.
Sie schmoren schon jetzt in der Hölle.


Da hilft ihnen auch ein gekaufter Salvator Mundi nicht mehr.

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