Heute berichten alle
Tageszeitungen von einer Auktion in New York, bei der am Mittwochabend (15.11.2017)
der Christus verkauft wurde. Gemeint ist das Gemälde „Salvator Mundi“ aus der
Werkstatt von Leonardo da Vinci. Dieses Bild hat mit knapp einer halben
Milliarde den bisher höchsten Preis auf dem Kunstmarkt erzielt.
Das sind ein paar Dollar mehr als
die 30 Silberlinge, die einst Judas für seinen Verrat erhielt.
Das Ereignis ist symptomatisch
für unsere Zeit:
Die Reichen dieser Welt, die
nicht mehr wissen, wohin mit ihren gestohlenen oder durch kriminelle
Machenschaften errungenen Millionen, suchen eine sichere Geldanlage. Dabei ist
seit ca. 30 Jahren der Kunstmarkt attraktiv geworden. Milliardäre bevorzugen
ihn, während Millionäre wie die Herren Trump & Co. immer noch in Immobilien
investieren. Kleinere Vermögende zocken am Kapitalmarkt mit Aktien.
Die perversesten Anleger investieren
in die Rüstung.
Für mich hängt an all diesen
Händen Blut. Und ich denke dabei an das Credo von Gordon Gekko in dem Film „Wall
Street“ (1987): „Brauchst Du einen Freund, kauf dir einen Hund!“
Insofern können mir die armen Reichen
Leid tun: sie haben das Wichtigste nicht, das es auf der Welt gibt: Freundschaft.
Freundschaft kann man nicht kaufen.
Freundschaft baut auf bedingungslosem Vertrauen auf. Aber die geldgierigen Finanzjongleure genießen bei niemandem wirkliches
Vertrauen, denn sie zerstören es täglich von neuem.
Sie schmoren schon jetzt in der Hölle.
Da hilft ihnen auch ein gekaufter
Salvator Mundi nicht mehr.
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