Teppich von Angers: Die Apokalypse des Johannes: die beiden Tiere
Wenn man eine Lüge immerzu
wiederholt, dann erscheint sie den Menschen, die nicht selbst nachdenken
wollen, zuletzt als Wahrheit. Gestern waren es 18 Jahre her, dass man des „Einsturzes“
der drei WTC-Gebäude in New York am 11. September 2001 gedachte. Bis heute wird
von allen Leitmedien die offensichtliche Lüge verbreitet, die die US-Regierung
verlauten ließ: die Gebäude seien durch die Attacken von 19 arabischen
Terroristen, die zwei Flugzeuge in die Gebäude WTC 1 und WTC 2 gesteuert
hätten, angegriffen worden. Nun bleibt es allerdings rätselhaft, wieso auch WTC
7 eingestürzt ist, obwohl es von keinem Flugzeug getroffen wurde. Ein Experten-Team
der Universität Alaska Fairbanks (UAF) hat jetzt am 3. September 2019, also kurz
vor dem Jahrestag, eine Studie vorgelegt, die sich mit dem Rätsel von WTC 7 beschäftigt
und einen Einsturz wegen Feuers ausschließt.[1] Spiegel und Zeit, die
sonst sofort „Verschwörungstheorien“ im Zusammenhang mit nine-eleven wittern,
haben diese Studie bisher mit Schweigen übergangen. Sie passt nicht in ihr
einseitiges Weltbild.
Ähnlich geht es mir mit der völlig
abstrusen Behauptung, Rudolf Steiner hätte rassistische Anschauungen gehabt.
Alles, was ich von Rudolf Steiner zu dem Thema gelesen habe, beweist genau das
Gegenteil. Aber wer macht sich schon die Mühe, die Gedanken dieses Mannes nach-
und weiterzudenken!? Das könnte ja anstrengend sein.
Auch Winfried Kretschmann
wiederholte diese Lüge in seiner Ansprache zum 100. Jubiläum der ersten freien
Waldorfschule in der Liederhalle am vergangenen Samstag und hat dadurch bewiesen,
dass er das Werk Rudolf Steiners gar nicht kennt.[2]
Ich habe gestern begonnen, die
Vorträge zur „Allgemeinen Menschenkunde“, die ich 1979 auf dem
Waldorflehrerseminar über ein Jahr lang studiert habe, wieder zu lesen. Es sind
selbstverständlich keine einfachen Gedanken. Schon wenn er zu Beginn ganz
eindeutig auf die geistigen Hierarchien hinweist und den Schutzgeist der
Waldorfschule erwähnt[3], ja diese geistigen Wesen
in die Versammlung der zukünftigen Lehrer der ersten Waldorfschule „hereinruft“,
dann haben Leute wie Helmut Zander oder auch Winfried Kretschmann mit
Sicherheit Probleme, weil sie gar nicht mehr an die Realität dieser geistigen
Wesen glauben. Deshalb muss ihnen auch das Wort, das Rudolf Steiner gleich am
Anfang benützt, um den historischen Moment zu beschreiben, „schräg“ vorkommen:
es handele sich bei dieser Unternehmung um einen „Festakt der Weltenordnung“.
Die größte Lüge unseres
Zeitalters ist die Anschauung des Materialismus, die sich seit 150 Jahren immer
mehr in den Köpfen der Menschen verfestigt hat: es gäbe nur Materie (und
vielleicht noch Energie), aber keine realen Geisteswesen.
Die Alten wussten noch, dass auch
der Lügengeist ein reales geistiges Wesen ist und haben es oftmals symbolisch
dargestellt. Dabei hat die Lüge ein doppeltes Antlitz: einmal taucht sie als
die Schlange auf, die Adam und Eva im Paradies verführte, ein andermal als der
Drache, den Michael und seine Scharen aus dem Himmel stürzten. Das erste geistige Wesen – Luzifer genannt – erscheint im ersten Buch, das
zweite – Satan genannt – im letzten Buch der Bibel. Dazu kommt eine dritte geistige
Weltmacht, die in der Bibel „Antichrist“ genannt wird. Alle drei zusammen
versuchen, die Menschen auf ihre Seite zu ziehen und verwenden dabei die
Vertreter von drei „Institutionen“. Rudolf Steiner benannte diese drei in seinem
Stuttgarter Vortrag vom 1. Februar 1921, wenn er ausführt:
„Nicht wahr, es gibt eine gewisse
Abstufung in Bezug auf das Lügen. An erster Stelle kommen die Kirchen, an
zweiter erst die Presse und an dritter kommen dann die Politiker. Das ist ganz
objektiv dargestellt und nicht etwa aus einer Emotion heraus. Der Enthusiasmus[4] des Lügens wird durch die
Dinge hervorgerufen, die man nur durch die Erziehung innerhalb der Kirche
bekommen kann. Der Enthusiasmus der Lüge in der Presse wird durch die sozialen
Verhältnisse hervorgerufen, und in der Politik ist die Lüge eigentlich nur, ich
möchte sagen, eine Fortsetzung im zivilen Leben dessen, was ja beim
Militarismus – mit diesem hängt ja die Politik zusammen – ganz selbstverständlich
ist. Wenn man einen Gegner besiegen will, muss man ihn täuschen. Die ganze
Strategie ist darauf angelegt; da muss man lernen zu täuschen. Das ist System.
Das wird dann durch die Verwandtschaft zwischen Militarismus und Politik auch
auf das zivile Leben übertragen. Aber da ist es Methode, während es bei den
anderen beiden Klassen, bei der Presse und den Vertretern der Bekenntnisse,
Enthusiasmus des Lügens ist. Diese Dinge sind auch nicht Radikalismus, wenn man
sie so darstellt; es ist einfach eine objektive Tatsache. Das Schlimme liegt darin,
dass durch das Vorurteil der Menschen ein großer Teil der Menschen noch nicht
einsieht, dass es eben unmöglich ist, innerhalb der Bekenntnisse zu stehen und
die Wahrheit zu sagen. Nicht wahr, man kann eine tragische Persönlichkeit
werden innerhalb eines Bekenntnisses; aber man kann nicht ein Amt haben
innerhalb eines Bekenntnisses und die Wahrheit sagen. Das ist gar nicht möglich
heute, so dass also das Verhalten gegenüber der katholischen Kirche, ich möchte
sagen, so bezeichnet werden kann: so lange wie möglich die Aspirationen der
Kirche ignorieren und sich dann daran machen, die Verlogenheiten im einzelnen
aufzuzeigen. Dann wird man wenigstens einen Weg einschlagen, der durch die
Tatsachen geboten ist.“[5]
Wenn ich die hier geäußerte
Ansicht Rudolf Steiners weiterdenke, dann wird mir klar, wie sehr sie zutrifft.
Dann kann ich am konkreten Beispiel sehen, wie die amerikanische Politik das
Ereignis vom 11. September 2001 bewusst missbraucht hat, um nach innen eine
strengere Überwachung seiner Bürger und nach außen den „Krieg gegen den Terror“
einzuführen. Die Lüge vom 11. September hatte für unzählige Menschen Folgen,
die seither massiv in ihr Leben eingreifen: Angst (vor Überwachung), Flucht
(vor den Bomben) und Tod (durch die Bomben). Dieser Prozess ist auch nach
achtzehn Jahren (ein Mondknoten) noch nicht beendet.
Diese zerstörerische Politik, die
auf den biblischen Drachen verweist, ist nicht denkbar ohne den Einfluss der
Medien („Presse“), die die Menschen, die nur den äußeren Schein sehen, ähnlich
wie die Paradiesesschlange ständig verführen. Anthroposophisch ausgedrückt,
kann man zusammenfassend sagen: Politik und Presse beziehungsweise Ahriman
(Drache) und Luzifer (Schlange) arbeiten in dieser Angelegenheit zusammen.
Die erste Lügen-Macht aber sei,
so behauptet Rudolf Steiner, die Kirche. Dabei kommt mir unmittelbar Dostojewskijs
Erzählung vom „Großinquisitor“ aus dem Roman „Die Brüder Karamasow“ in den Sinn[6], aber auch das Motto der „Gesellschaft
Jesu“, die seit der Zeit der Gegenreformation das Erziehungsmonopol der
katholischen Kirche inne hatte: „Der Zweck heiligt die Mittel.“
Welches Geistwesen hinter dieser
Institution steht, ist ziemlich deutlich.
Natürlich haben sich beide
Konfessionen seit Anfang an heftig gegen die Waldorfschule gewehrt und der „Religionsphilosoph“
Helmut Zander versucht heute noch, diesen Impuls in der Öffentlichkeit zu
verleumden und agiert dabei mit Lügen. Jene Leute, die zu bequem sind, Rudolf
Steiner selbst zu lesen, beziehen sich dann auf diesen Mann, und meinen, die
Wahrheit zu kennen…
Werch ein Illtum!
[3]
Gemeint ist der Zeitgeist Michael
[4]
Das Wort „Enthusiasmus“ weist auf die Inspiration durch geistige Wesen hin,
genau wie die deutsche Übersetzung: „Begeisterung“.
[5]
GA 338, S 242ff
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen