Donnerstag, 26. September 2019

Geisteskämpfe im Netz




Meine Texte zu Greta Thunberg werden im Augenblick auf Facebook sehr kontrovers diskutiert. Ich beteilige mich jetzt nicht mehr daran. All die negativen  oder hämischen Gedanken und Gefühle, die dort verbreitet werden, versperren den Weg für die michaelischen Kräfte, die meiner Meinung nach durch dieses Mädchen wirken wollen. Es ist ein Weckruf an die Menschheit, vielleicht der letzte, bevor es wirklich zu spät ist. Dass sich sogenannte „Anthroposophen“ gegen dieses mutige Mädchen stellen, verwundert mich. Sind sie wirklich so blind?
Allein ihr Mut zeigt schon, dass sie michaelische Qualitäten besitzt. Dass dabei Widersacher-Dämonen versuchen, ihre Mission zu verhindern oder abzulenken, ist selbstverständlich. Wer sich so in der Öffentlichkeit exponiert wie Greta Thunberg, bietet den einen eine wunderbare Projektionsfläche, den anderen das rote Tuch. Keiner von all den Kommentatoren kennt das Mädchen persönlich und bei keinem habe ich den Eindruck, dass er sie mit den höheren Erkenntnisorganen anschaut; ich spreche dabei nur von jenen, die sich im Internet äußern, nicht von jenen, die schweigen.
Ich entscheide mich von nun an für das Schweigen und versuche, das Mädchen mit guten Gedanken zu begleiten.

Eben sehe ich, dass mein Blogbeitrag „Greta – die neue Johanna?“ inzwischen von 66 Lesern angeklickt wurde (was noch lange nicht heißt, dass er auch gelesen wurde). Einer hat sogar einen nicht gerade sehr verständnisvollen Kommentar dazu geschrieben.
Den obigen Text habe ich vor einer halben Stunde auf meiner Facebook-Seite und auf der Seite von „Anthroposophie verstehen“ veröffentlicht, wo sich – wie ich nun leider feststellen muss – tatsächlich anthroposophische „Verschwörungstheoretiker“ tummeln, die die abstrusesten Behauptungen aufstellen. Ein Kommentator meinte offenbar ganz ernsthaft, dass das dreifache „F“ in „Fridays for Future“ die Zahl „666“ bedeute und suggeriert mit dieser an den Haaren herangezogenen Vermutung, dass die ganze Bewegung von „Satan“ angeführt würde. So weit liegen im Augenblick die Ansichten – allein unter „Anthroposophen“ oder besser: „Möchtegern-Anthroposophen“ –  auseinander.
Auch mein Reisebericht über unsere Samothrake-Fahrt wurde nicht von allen positiv aufgenommen. Von den Reiseteilnehmern hat sich nur eine geäußert. Ihre Kritik, die damit zusammenhing, dass sie nicht wollte, dass ich ihren Vornamen erwähne, hat dazu geführt, dass ich den Bericht, der mir einige Stunden Arbeit gekostet hat, aus meinem Weblog „Reisen in die Schönheit“ entfernt habe.
Nun habe ich gestern sogar einen Brief von dieser sehr lieben Frau in meinem Briefkasten vorgefunden, in dem sie noch einmal ausdrückt, wie leid es ihr tut, dass sie mich „mit meiner Kritik sehr verletzt und getroffen“ hat. Ja, sie hat mich getroffen, aber sie hat mich auch wach gemacht gegenüber der Realität: Ich kann nicht davon ausgehen, von allen verstanden zu werden. Wenn ich etwas veröffentliche, setze ich mich auch der Kritik aus. Wenn es eine konstruktive Kritik ist, dann habe ich Freude daran, wenn es eine negative Kritik ist, dann tut es mir manchmal tagelang weh.
Das Mitglied unserer Gemeinde erinnert mich auch an den Spruch von Christian Morgenstern, den uns unsere Priesterin im vergangenen Jahr mit der Weihnachtspost zugeschickt hat:

„Aber wir Menschen,
Wir Selig-Unseligen,
tief in gemeinsame Lose verstrickten
müssen einander
fragen, belehren,
trösten, befreien,
stärken, erheitern,
und zu all Dem
raten und planen,
formen und bauen
rastlos, mühevoll,
an dem Menschheitstempel
‚Kultur‘
(Christian Morgenstern)
Ich finde, der Spruch kommt gerade im richtigen Moment.

2 Kommentare:

  1. Ich bin nicht der Meinung, dass Greta Thunberg die wiedergeborene Johanna von Orleans ist. Das widerspräche dem Metamorphose-Gesetz der Reinkarnation: ein Mensch gerät nicht zweimal in die gleiche historische und persönliche Situation. Meine Ansicht über den geistigen Impuls, der das schwedische Mädchen antreibt, habe ich an anderer Stelle in meinem Blogbeitrag „Über den Atlantik“ dargestellt.
    Erstaunlich ist dennoch, dass nur wenige Tage nach der Rede des schwedischen Mädchens in New York, am gestrigen Donnerstag, den 26.09.2019, in jener Stadt Rouen, in der am 30. Mai 1431, also vor nunmehr bald 590 Jahren schon einmal Rauch aufgestiegen ist, wieder Rauch aufsteigt, und zwar durch den Brand einer Chemiefabrik. Wieder einmal sind das Wasser (der Seine) und die Luft (über der Stadt und seiner Umgebung) von naturfeindlichen chemischen Stoffen betroffen, die das Profitstreben des Wachstumsdenkens hervorgebracht hat, also genau jenes Denken, das Greta Thunberg am Ende ihrer Rede angeprangert hat. Ist das nur ein Zufall?
    Auf „Spiegel online“ lese ich:
    „(…)In der Fabrik des Unternehmens Lubrizol werden Zusatzmittel für Öle hergestellt. Damit gehört die Fabrik in die sogenannte Seveso-Kategorie von gefährlichen Produktionsstandorten, die von Behörden besonders überwacht werden. In der italienischen Gemeinde Seveso war es 1976 zu einem verheerenden Chemieunfall gekommen.“

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