Am Mittwochabend war der zweite
Zweigvortrag in Schwäbisch Hall, den ich besuche. Dieses Mal sprach Ralf Gleide
über „Die Aufgabe der Anthroposophie im Hinblick auf die Inkarnation Ahrimans“.
Der hochgewachsene, sympathische Vortragsredner hatte noch mehr Zuhörer als
seine Partnerin Ricarda Murswiek am Mittwoch zuvor. Ralf Gleide ist 1964
geboren. Im Internet gibt es die Aufzeichnung eines Vortrages, den er am 5. April
2014 bei einer „Jakob-Böhme-Tagung“ in Görlitz gehalten hat.[1]
Auch er spricht ruhig und
konzentriert und behandelt das anspruchsvolle Thema, ausgehend von den Angaben
Rudolf Steiners, eigenständig und adäquat.
Ralf Gleide spricht zuerst davon,
dass sowohl Luzifer, der etwa 3000 vor Christus als Mensch in China verkörpert
war, als auch Ahriman, der sich laut Rudolf Steiner „ehe auch nur ein Teil des
dritten Jahrtausends der nachchristlichen Zeit abgelaufen sein wird“ (Vortrag
vom 1. November 1919 in Dornach) im Westen (Amerika?) als Mensch verkörpern
wird, den Menschen wichtige Anregungen gebracht hat, beziehungsweise bringen
wird, wenn sie wach genug sind, um ihren Wirkungen nicht unbewusst zu verfallen:
Luzifer hat der Menschheit die Weisheit geschenkt, die bis in die griechischen
Mysterien wirksam war. Ahriman nun schenkt der Menschheit den umfassenden und
intelligenten Umgang mit der irdischen Materie. Aber, so sagt Ralf Gleide, Ahriman ist nicht
selbstlos. Er habe eine „Hidden Agenda“, eine verborgene Absicht. Diese müssen
die Menschen durchschauen, um sein wahres Wesen zu erkennen. Das können sie im
Grunde nur mit der christlichen Mysterien-Weisheit, die Rudolf Steiner der
Menschheit am Beginn des 20. Jahrhunderts und am Beginn des „lichten Zeitalters“
geschenkt hat.
Die verborgene Absicht Ahrimans
ist heute für denjenigen, der die Ereignisse mit der Geisteswissenschaft im
Rücken wach miterlebt, deutlich zu erkennen. Er möchte aus der Erde einen „Computerpark“
machen und den Menschen so „verbessern“, dass es keine Krankheit, kein Alter
und keinen Tod mehr für ihn gibt, also genau die Ziele der sogenannten
Transhumanisten, die der Spiegel in seiner Titelgeschichte zu Ostern 2017 präsentierte[2].
Die Stoßrichtung dieser
Bestrebungen, die der 41jährige Israeli
Yuval Noah Harari in seinem neuesten Buch „Homo Deus – eine Geschichte von
Morgen“ beschreibt, zielt auf ein Mischwesen zwischen Biologie, Gentechnik und
Maschine, von dem schon der Dr. Frankenstein Mary Shelleys träumte, dessen „Monster“
1931 in dem Universal-Picture „Auferstehung“ feierte[3].
Ralf Gleide zitiert aus dem Buch „Menschheit
2.0“ (The Singularity is near, deutsch: 2013) von Raymund Kurzweil, dem
jüdischen Zukunftsforscher, der am Massachusetts Institute of Technology
studiert hat, und heute „Leiter der technischen Entwicklung“ („Director of
Engineering“) bei „Google“ ist. Der Forscher wurde bekannt durch sein Buch „Das
Zeitalter der künstlichen Intelligenz“ (The age of intelligent machines), das
bereits 1993 auf Deutsch bei Hanser erschienen ist.
Für mich ist es wieder einmal
interessant, dass es ausgerechnet Juden sind, die hier Ahriman
schriftstellerisch den Weg bereiten. Andererseits komme ich immer mehr zu der
Überzeugung, dass gerade das die Mission ausgewählter, einflussreicher Juden ist, wie es einst die
Mission Judas‘ war, den Christus zu verraten und dadurch dafür zu sorgen, dass
das „Mysterium von Golgatha“ (Rudolf Steiner) erfüllt werden konnte. Auch die
Inkarnation Ahrimans muss kommen und irgendwer muss sich real „opfern“, um die
Bedingungen zu schaffen, dass sie stattfinden kann. Immer mehr kristallisiert
sich für mich eine wesentliche jüdische Beteiligung dabei heraus. Die Zeugnisse
sprechen eine deutliche Sprache. Allerdings ist es gefährlich, offen darüber zu
sprechen, denn dadurch setzt man sich den übelsten Vorwürfen aus. Aber es geht
ja gerade darum, dass man das Geschehen der Inkarnation Ahrimans im Körper
eines Menschen und all die Umstände, die dazu seit langem im Gange sind,
sachlich betrachten lernt.
Da darf man keine Angst davor
haben, als „Antisemit“ diffamiert zu werden, wie so viele vor mir, angefangen
von Martin Luther, über Richard Wagner und Martin Walser bis zu Günther Grass,
um nur einige prominente Beispiele zu nennen. Setzt man sich mit den so
inkriminierten Autoren und ihren indizierten Werken auseinander, so merkt man
schnell, dass deren Argumente fundiert und durchaus nachvollziehbar sind.
Auch das ist eine Methode Ahrimans:
das Denken von vorneherein in eine ganz bestimmte Richtung zu lenken, eben weg
von der geistigen Betrachtungsweise, oder anders ausgedrückt, weg von der
Wahrheit.
Insbesondere die (vorwiegend von
Juden kontrollierten) Medien arbeiten seit etwa hundert Jahren daran, den
Menschen ihren „inneren Kompass“ zu nehmen, der mit den drei griechischen
Idealen zusammenhängt, die Sokrates aus den Mysterien empfangen hat: das Wahre,
das Schöne und das Gute. Immer weniger Menschen können logisch denken (Logik: das Wahre),
moralisch handeln (Ethik: das Gute) oder ein Kunstwerk ästhetisch beurteilen
(Ästhetik: das Schöne)[4].
Das ist die eigentliche Tragik
unserer Zeit, die jene drei Ideale nur noch in der Verballhornung kennt, als
die Aufschrift 1968 an der Frankfurter Oper, die bis heute existiert, von
rebellierenden Studenten abgeändert wurde in „die guten schönen Waren“.
Auch der Neoliberalismus, dem
seit nun beinahe 30 Jahren auch die einst rebellierenden Studenten verfallen
sind, ist eine Erfindung eines Ahriman-Schülers: Der jüdische Ökonomie-Professor an der
University of Chicago, Milton Friedmann (1912 – 2006), hat für seine Entdeckung
des wirtschaftlichen Neoliberalismus, den er als Gegenpol zur sozialen
Marktwirtschaft von John Maynard Keynes verstand, 1976 den Nobelpreis erhalten. Die Jüdin Naomi
Klein hat die Folgen des Neoliberalismus bis in verdeckte Aktionen von
Milton-Schülern („Chicago School of Economics“) zum Beispiel beim „Regime-Change“
in Chile 1973 oder in Russland unter Jelzin akribisch untersucht und dazu das
wichtige Buch „The Schock-Doctrine – The Rise of Disaster-Capitalism“ (Kanada
2009) geschrieben, das leider viel zu wenig bekannt ist.
Ralf Gleide beendet seinen
Vortrag damit, dass er die Zuhörer ermahnt, sich anzustrengen, um die vielfältigen
Vorbereitungen Ahrimans für seine bevorstehende Inkarnation zu erkennen. Ohne
Wachheit werden sie diesem äußerst intelligenten geistigen Wesen unterliegen,
denn das „Völkchen merkt den Teufel nie, auch wenn er es am Ärmel hätt“
(Goethe, Faust 1. Teil).
[2]
Siehe meinen Blog http://jzeitgeschehenkommentare.blogspot.de/2017/04/computerparks.html
:
[3]
In der erwähnten Osternummer des „Spiegels“ ist ein Foto des Monsters, das von
Boris Karloff verkörpert wird, auf Seite 20 abgedruckt.
[4]
Siehe den Zeit-Beitrag vom 29. Dezember 2015 von David Schmitt als Teil der
Serie „Einführung in die Philosophie“: http://blog.zeit.de/schueler/2015/12/29/platon-und-sokrates-gesprache-ueber-philosophie/
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