Gestern Abend fand im „Mittleren
Pavillon“ der Freien Waldorfschule Schwäbisch Hall ein öffentlicher Zweigvortrag von Ricarda Murswiek zum Thema "Die Inkarnation Ahrimans und die gegenwärtige Weltsituation" statt.
Die junge Frau (Jahrgang 1977) machte ihre Sache sehr gut. Das
anspruchsvolle Thema bewältigt sie souverän und voller Ruhe und
Konzentriertheit in ihrem freien, aber gut strukturierten Vortrag. Sie hat die
Angaben aus der "Geheimwissenschaft" über die Erdentwicklung bis zum Monden-Austritt,
der mit einer Verdichtung der Erde einhergegangen war, sehr gut mit eigenen Worten
referiert und führt sie weiter bis zu dem Punkt, an dem sich der Mond in ferner
Zukunft wieder mit der Erde verbinden wird. Sie
bezieht sich dabei auf den Vortrag Rudolf Steiners vom 13. Mai 1921, der in
einem Band aus dem Perseus-Verlag über Rudolf Steiners „Vorträge über Ahrimans Inkarnation im Westen aus dem
Jahre 1919“ abgedruckt ist.
Sie geht dann aus eigenem Erleben und Studium auf einige Phänomene der Gegenwart ein, die wie Vorboten der aus
der Zukunft heraus wirkenden Intelligenz Ahrimans erscheinen und seine
Inkarnation vorbereiten. Dabei erwähnt sie zum Beispiel auch die Inkarnation
bedeutender Eingeweihter in unserer Zeit, die allerdings noch im Verborgenen
wirken. Gleichzeitig würden jedoch einige „falsche“ Propheten mit großem Eklat in der
Öffentlichkeit auftreten, die zwar persönlich sehr autoritär und unsozial
sind, aber eine große Anzahl von treu ergebenen Anhängern um sich scharen.
Sie erwähnt zum Beispiel Steve Jobs (1955 – 2011), den Konzernchef und Designer
von "Apple", dem berühmtesten der „Start-Ups“ aus dem Silicon Valley, die irgendwie
alle auf die ursprüngliche Hippie-Bewegung zurückgehen. Steve Jobs schwor
schon in den 80-er Jahren, dass er Computer an alle Schulen bringen werde.
Zu diesen falschen „Eingeweihten“
gehöre auch Elon Musk, der CEO von Tesla Inc., SpaceX, Neuralink und Solarcity.
Diese Leute würden durchaus im Sinne von Ahriman arbeiten und seine Inkarnation
gezielt (aber nicht unbedingt bewusst) vorbereiten. Sie wollen den Menschen
künstlich „verbessern“, sie träumen von „Computerparks“ oder wollen den Mars
besiedeln. Dazu erfinden sie zum Beispiel leistungssteigernde Pillen.
Diese Ausgeburten eines
intellektuellen Denkens werden einmal Wirklichkeit werden, sagt Rudolf Steiner
in seinem Vortrag vom 13. Mai 1921. Die Erde würde von Wesen zwischen Mineral
und Pflanze wie ein großes Spinnennetz überzogen werden. Ein Vorläufer ist ja
bereits das „World-Wide-Web“.
Computer und Internet seien wie viele andere
materiellen „Beglückungen“ der Menschheit aus dem industriell-militärischen
Komplex hervorgegangen. Auch die friedliche Nutzung der Kernkraft sei
eigentlich ursprünglich in dem militärischen „Manhattan-Projekt“ entwickelt worden.
Zu Beginn wies die junge
Referentin, die im Hauptberuf Querflötenlehrerin in Heidelberg ist und mit ihrem 13
Jahre älteren Kollegen Ralph Gleide als Gegengewicht zu den materialistischen
Entwicklungen der Gegenwart 2015 die „Schulungsstätte für Anthroposophie“[1] als freie, nicht
subventionierte Einrichtung gegründet hat, dass wir an diesem 26. April 2017
des 31. Jahrestages der Katastrophe von Tschernobyl gedenken.
Ich ergänze für
mich, dass an diesem Tag vor 80 Jahren die Flugzeuge der faschistischen
(deutsch-italienischen) „Legion Condor“, die zum Teil in Schwäbisch
Hall-Hessental gebaut wurden, die baskische Stadt Guernica dem Erdboden
gleichgemacht haben. Es war der erste Einsatz, bei dem die Zerstörung „aus dem
Himmel“ kam, eine Erfahrung, die leider viele Menschen später erleiden mussten,
besonders auch Deutsche.
Pablo Picasso hat unmittelbar darauf sein berühmtes
Bild „Guernica“ geschaffen, das eine einzige Anklage gegen den Wahnsinn des
Krieges ist.
Die wahre Zukunft der Menschheit,
so endet die Referentin, könne nicht aus dem Krieg, sondern aus dem Frieden
kommen. Mit dieser Hoffnung entlässt sie das Publikum.
Was mich an meinem ersten
Zweigabend in Schwäbisch Hall etwas verwundert hat, war, dass die Besucher, die
recht zahlreich gekommen waren, fast durchweg „schlampig“ bis normal gekleidet
waren. Es war bei den Frauen der übliche unförmige „Anthroposophenstil“, der
mir im Zusammenhang mit einem typischen „Weleda-Geruch“ von früher her so (unangenehm)
vertraut ist. Kaum ein Mann – außer einem einzigen – hatte einen Sakko an, die
meisten waren mit Anoraks oder Alltagspullis bekleidet.
Ich finde, Anthroposophie hat
mehr Respekt verdient. Und solcher Respekt wird durch entsprechende Kleidung dokumentiert.
Aber dafür haben die Anthroposophen – ähnlich wie einst die 68-er – wohl keinen
Sinn mehr.
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