Eben sah ich einen ZDF-Bericht
mit dem Titel „Jagd auf
den Diktator“ über den Einsatz der NATO in Libyen im Jahr 2011. Dieser Bericht
macht klar, dass dieser Einsatz gewollt war und dass im Vorfeld eine ganze
Propaganda-Maschine aktiviert wurde, um den Machthaber zu dämonisieren. Ein Kongressabgeordneter
(Denis Kucinich) erklärt in der Dokumentation, dass die „Ausschaltung“ der drei
arabischen Diktatoren Sadam Hussein, Muammar Al Gadhafi und Bashar Al Sadat schon
„viele Jahre“ beschlossene Sache war (Minute 22:50).
Danach habe ich einen interessanten
Beitrag zum Thema „Idlib“ auf Facebook gefunden:
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Frieden in Sichtweite: Syrische Truppen bedrängen letzte Terroristen in Idlib –
Türkei schickt Hilfe für Al-Kaida in Syrien und Libyen ++
Der seit 2011 andauernde Konflikt in Syrien hätte längst beendet
und durch einen politischen Prozess fortgesetzt werden können. Doch einige der
Akteure, die diesen Krieg schon von Anfang an angefacht haben, tun derzeit
alles, damit ein Frieden so lange wie möglich hinauszögert wird.
Neben den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi Arabien und Katar, machen vor allem Israel und die Türkei negativ
auf sich aufmerksam. Während Israel weiterhin völkerrechtswidrige Luftschläge
auf Syrien unternimmt und dabei unbeteiligte Zivilmaschinen als Deckung für die
eigenen angreifenden Kampfjets in eklatanter Weise missbraucht, fährt die
Türkei die Unterstützung für verschiedene Terrorgruppen massiv hoch.
Es steht außer Zweifel, dass in der syrischen Provinz Idlib
verschiedene – mit Al-Kaida und ISIS verbundene – Terrorgruppen herrschen.
Diese von westlichen Staaten und Medien verharmlosend als „Oppositionelle“ oder
„Freiheitskämpfer“ bezeichneten Verbrecher terrorisieren nicht nur die
Zivilbevölkerung, sie halten diese auch als Geiseln gefangen und missbrauchen
sie als menschliche Schutzschilde. Humanitäre Hilfsgüter werden von den
Terroristen abgefangen und Fluchtkorridore werden blockiert oder gezielt
beschossen. Aus Idlib heraus greifen diese Al-Kaida-Terroristen auch immer
wieder die zivile und militärische Infrastruktur in den angrenzenden – bereits
befriedeten Regionen an.
Die Türkei konnte oder wollte die Vereinbarungen von Astana und
Sotschi nicht erfüllen. Als „Schutzmacht der Terroristen“ verpflichtete sich
Ankara unter anderem die Autobahn-Verbindung-M5 von Kämpfern mitsamt ihrer
schweren Kriegswaffen zu räumen und diesen Prozess und die Einhaltung der
Waffenruhe mit eigenen Beobachtungsposten zu gewährleisten. Außerdem sollte die
Türkei die radikalen Islamisten von den weniger radikalen Kämpfern trennen –
wenn es diese überhaupt gibt.
Allerdings geschah daraufhin exakt das Gegenteil, von dem, was
abgemacht wurde. Die Terroristen nutzten von da an die türkischen Militärbasen
als Ausgangspunkte ihrer Angriffe auf zivile und militärische Ziele in Syrien.
Und immer dann, wenn die syrische Armee auf diese Angriffe antwortete, zeigte
sich Ankara erbost. Jede Offensive der syrischen Armee endete dann schließlich
damit, dass Ankara bei Moskau eine neue Waffenruhe und einen weiteren
Zeitaufschub für die Umsetzung der Vereinbarungen von Astana und Sotschi
forderte – und auch erreichte. Bis Mitte Januar 2020 funktionierte die
Hinhaltetaktik der Türken.
Dann platzte den Verantwortlichen in Damaskus und Moskau der
Kragen. Die Streitkräfte Syriens und Russlands begannen eine Offensive gegen
die von der Türkei unterstützten Al-Kaida-Terroristen. Dieses Mal stieß die
Türkei mit ihrer routinemäßigen Forderung nach einer weiteren Waffenruhe und
einem Zeitaufschub für die Vereinbarungen beim Kreml auf taube Ohren. Daraufhin
geschahen interessante Dinge!
Die Türkei war plötzlich in Panikmodus und öffnete mehrere neue
Fronten aus den von ihr 2017 eroberten Städten wie al-Bab auf die syrische
Armee. Sieben syrische und vier russische Militärangehörige wurden dabei
hinterhältig getötet. Die rote Linie wurde überschritten. Die russische Antwort
kam prompt: Luftschläge auf Al-Kaida-Terroristen in al-Bab – bis diese Front
sofort wieder begraben wurde. Und erstmals gab es Luftschläge gegen das türkische
Militär in Syrien – mit Toten auf türkischer Seite. Die Türkei versuchte die
schnelle Offensive der syrischen Armee in Idlib mit allen Mitteln zu stoppen.
Ankara schickte noch mehr Truppen an die Front, um Al-Kaida aktiv zu
unterstützen. Die gemeinsamen Angriffe der türkischen Armee und Al-Kaida
beantworteten die Streitkräfte Syriens und Russlands mit noch härteren Schlägen
– und wieder mit Verlusten auf türkischer Seite.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis türkische Soldaten – die für
Erdogan und Al-Kaida ihren Kopf hinhalten – bei Vergeltungsschlägen sterben
mussten. Weil Russland den gesamten Luftraum beherrschte, schickte die Türkei
in ihrer Verzweiflung immer mehr Bodentruppen in die Kampfzone. Die türkischen
Drohungen gegen Russland, auch notfalls Kampfjets abzuschießen, wirkten dumm
und unüberlegt. Nun patrouillieren russische Su-35 Kampfjets an der Grenze zur
Türkei. Sollte die Türkei etwas Ähnliches wie 2015 versuchen, wird die Antwort
dieses Mal verheerend für Erdogan ausgehen.
Und obwohl nahezu alle ethnischen und religiösen Minderheiten
Syriens die türkische Invasion ablehnen, die Christen beispielsweise fest
hinter Präsident Assad stehen, unterstützen westliche Regierungen und Medien
mehr oder weniger offen den völkerrechtswidrigen Vorstoß des NATO-Partners
Türkei. Es sind dieselben westlichen Regierungen und Medien, welche die Kurden
gegen Assad benutzt und schließlich fallen gelassen haben. Jedes Land außerhalb
der NATO hätte der Westen für ein solches völkerrechtswidriges Vorgehen bereits
sanktioniert oder mit Krieg bedroht. Aber die Heuchelei und Doppelmoral des
Westens kennt keine Grenzen.
Die Türkei hat mit ihrer offenen Unterstützung für Al-Kaida und
ISIS-Terroristen allerdings einen immensen Image-Schaden erlitten. Hinzu kommen
die Bilder von eigenen Soldaten, die in Särgen heimkehren. Und Bilder von
brennenden türkischen Militärkonvois und zerfetzten Panzern zerstörten auch das
Bild der „unbesiegbaren Türkei“. Der Stolz der Türken ist angekratzt und der
Traum vom neo-osmanischen Reich scheint sich in Luft aufzulösen. Da halfen auch
die beweislosen Propagandalügen nichts, wo angeblich die Türkei bei
Vergeltungsschlägen hunderte oder gar tausende syrische Soldaten
„neutralisierte“. Die Erdogan-Medien müssen solche Erfolgsmeldungen erfinden,
um die eigene Bevölkerung zu beruhigen. Auch das russische Militär registrierte
keinen einzigen Vergeltungsschlag der Türkei auf Syrien und es gab auch keine
Luftraumverletzung. Allerdings lieferte die Türkei moderne tragbaren
Luftabwehrraketen an die Terroristen, womit sie innerhalb weniger Tage zwei
syrische Hubschrauber abschießen konnten. Al-Kaida wird dank der türkischen
Zuwendungen in Zukunft in der Lage sein, überall auf der Welt auch zivile
Flugzeuge bei Starts und Landungen abzuschießen. Ein Albtraum wird wahr und die
internationale Gemeinschaft schaut tatenlos zu!
Mit seiner harten Herangehensweise wollte Erdogan wahrscheinlich
nur eine Drohkulisse aufbauen, um die Russen abermals zum Einlenken zu bewegen
– oder zu erpressen. Bisher erfolglos! Die syrische Armee marschiert mit Hilfe
russischer Luftunterstützung unbeirrt weiter und befreite innerhalb weniger
Tage mehrere strategisch wichtiger Städte, Dörfer und die komplette Autobahn M5
– welche die beiden wichtigsten Städte des Landes verbindet [Damaskus –
Aleppo]. Darüber hinaus wurden mindestens 7 türkische Beobachtungsposten durch
die syrische Armee umzingelt – hunderte türkische Soldaten sitzen nun in der
Falle – und müssen bei weiteren Provokationen durch Erdogan um ihre Leben
fürchten.
Denn unverhohlene Drohungen aus Ankara gegen Syrien nehmen von
Tag zu Tag zu. Die türkische Regierung fordert bis Ende Februar den Rückzug der
syrischen Armee aus der syrischen Provinz Idlib und die Rückgabe der Städte an
Al-Kaida. Sollte das nicht geschehen, so droht die Türkei mit einem Alleingang
gegen ganz Syrien – ohne Rücksicht auf Russland.
Könnte sich Erdogan dieses Mal überschätzt haben? Immerhin ist
die türkische Lira seit dieser Eskalation im freien Fall. Innenpolitisch steht
die türkische Regierung massiv unter Druck. Die erfahrenen Generäle und
Kampfpiloten sitzen seit dem Putschversuch hinter Gittern. Und der unüberlegte
Einmarsch in Idlib bewirkte zudem, dass die kurdische YPG mit der syrischen
Armee eine neue Front eröffnen konnte, um die Terroristen westlich von Aleppo
einzukesseln. Die nächste Etappe wäre die Rückeroberung von Afrin. Eine solche
Demütigung würde Erdogan politisch nicht überleben.
Man darf also gespannt sein, ob die Türkei ihren aggressiven und
völkerrechtswidrigen Kurs gegen Syrien beibehält. Die USA sehen derweil ihre
Chance, die prekäre Situation für sich zu nutzen, indem man die Türkei und
Russland gegeneinander weiter aufwiegelt.
Und die wichtigste Frage: Wie wird Russland auf die andauernden
Provokationen reagieren? Wird der Kreml wieder irgendwann klein beigeben, um
die Türkei nicht als „Partner gegen den Westen“ zu verlieren? Oder wird Moskau
den Preis für die Türkei so weit in die Höhe treiben, bis Erdogan nachgibt? Auf
letzteres deutet die erstmalige Verlegung von mindestens 3 russischen
strategischen Langstreckenbombern vom Typ Tupolev Tu-160 nach Latakia hin. Und
die syrische Armee bringt erstmals nach Jahren die gefürchteten thermobarischen
Mehrfachraketenwerfer vom Typ TOS-1A Buratino an die Frontlinien.
Erdogan riskiert das Leben von knapp 10.000 türkischen Soldaten,
um Al-Kaida-Terroristen vor der Vernichtung zu bewahren. Anstatt dem
Nachbarland zum Frieden zu verhelfen, damit auch die Flüchtlinge zurückkehren
können, träumt Erdogan von einer neuen osmanischen Macht im Nahen Osten. Viele
Türken in der Türkei blicken mit großer Sorge auf die kommenden Ereignisse und
lehnen den Kurs Erdogans strikt ab. Die Türken im Ausland unterstützen hingegen
Erdogans Vorgehen – weil sie selbst davon nicht unmittelbar betroffen sind und
sich keine Gedanken über mögliche Konsequenzen machen müssen.
Auf der anderen Seite könnte die Türkei Giftgasangriffe
inszenieren – dessen Schuld man abermals Syrien anhängt – womit die
internationale Gemeinschaft auf den Plan gerufen wird, um Al-Kaida vor der
Vernichtung zu retten.
Erdogan ist übrigens nicht nur der Präsident der Türkei, sondern
auch ein bekennendes Mitglied der Muslimbruderschaft – die Mutterorganisation
von Al-Kaida und ISIS. Unterstützt wird die von den Briten gegründete
„Bewegung“ vorwiegend von der Türkei und Katar. In Syrien, Ägypten, den
Vereinigten Arabischen Emiraten und in vielen anderen Staaten gelten die
Muslimbrüder als terroristische Vereinigung.
Die Fronten in Syrien ähneln inzwischen denen von Libyen. Nach
der Ermordung von Gaddafi hat die UN in Tripolis über die Köpfe der libyschen
Bevölkerung hinweg eine Regierung installiert und anerkannt, von denen sich
westliche Staaten Zugriff auf die großen Bodenschätze des Landes erhofften.
Gestützt wird die „Regierung in Tripolis“ fast ausschließlich durch Terrorgruppen
mit Verbindungen zu Al-Kaida und der Muslimbruderschaft. Größte Unterstützer
der Terroristen in Libyen sind wieder – wie in Syrien – die Türkei und Katar.
Sie kontrollieren in Libyen nur die Hauptstadt Tripolis und Misrata. Der Rest
des Landes von Libyen wird von der Gegenregierung in Tobruk mit eigenem
Parlament kontrolliert. Dieses Parlament bevollmächtigte den General Haftar,
mit der libyschen Armee das Land von den Terroristen zu säubern – also Tripolis
und Misrata zu befreien. Unterstützt wird die libysche Armee von Haftar durch
Ägypten, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die libysche Armee
wird die Offensive auf die von der Türkei unterstützten Terroristen in Tripolis
bald wieder aufnehmen. Sollte die Türkei auch in Libyen aktiv eingreifen,
bekommt sie es hier mit der ägyptischen Armee zu tun. Kairo hat ein großes
Interesse daran, Libyen zu befrieden und den Terrorismus im Keim ersticken zu
lassen.
Um doch noch die Oberhand zu gewinnen, schickt die Türkei
Kriegswaffen, Soldaten und sogar Terroristen aus Syrien nach Libyen. Sollte
Erdogan damit Erfolg haben, könnte die Türkei neben Syrien, nun auch mit Libyen
einen weiteren Hebel bekommen, um mit der Flüchtlingskrise die EU zu erpressen.
Darüber hinaus will die Türkei mithilfe der „Regierung in Tripolis“ einen
Zusammenschluss mehrerer Staaten verhindern, die Erdgas aus dem östlichen
Mittelmeer nach Europa exportieren wollen. Die Türkei steht wegen der Politik
von Erdogan international ziemlich isoliert dar und könnte wegen Idlib und Tripolis
auch Russland als Partner verlieren.
via @Hinter.d.Kulissen rot
Eben erst habe ich den obigen
Beitrag, den ich gestern aus Zeitmangel einfach nur kopiert hatte, gelesen. Ich
habe das deutliche Gefühl, dass hier Leute schreiben, die tatsächlich hinter
die Kulissen schauen.
Im „heute-Journal“ hat gestern
Abend Klaus Kleber wieder Bilder gezeigt, die ganz eindeutig als Anklage gegen
Russland und Syrien dienen sollten: weinende Kinder in bombardierten Häusern oder
frierende Kinder in provisorischen Zeltlagern. Es wird alles getan, um Russland
und Syrien als Bösewichte hinzustellen, die nicht einmal davor zurückschrecken,
dass Kinder betroffen sind. Kein Wort von den Rebellen, die die Bevölkerung,
also auch die Kinder, als Geisel benutzen mit dem Ziel, Stimmung zu machen gegen
das Land, das nach langen Verhandlungen (Sotschi und Astarna) nun handeln muss,
um die letzte verbliebene Provinz von den „Rebellen“ zurückzuerobern.
Dass Israel immer wieder Passagierflugzeuge
als Schutzschild benutzt, um illegal syrische Stützpunkte zu bombardieren, wird
in den offiziellen Medien kaum erwähnt. Israel darf man ja nicht kritisieren.
Ich tue es trotzdem.
Die Informationspolitik unserer
Medien ist eine einzige Katastrophe – von Streben nach Wahrheit keine Spur.
Man könnte sich jetzt angewidert
zurückziehen und der Welt ihren Lauf lassen; aber dafür ist mir die Welt zu
schade. Immer noch habe ich Mitleid mit all den Menschen, die durch die große
Politik sterben und leiden müssen. Und dabei sehe ich deutlich, wer in
Wirklichkeit dieses Sterben und Leiden verursacht: Es gibt nur einen Staat, der
Interesse an der Destabilisierung von Ländern wie Syrien und Libyen haben
konnte und kann: Israel.
Nicht das Erdöl ist der eigentliche
Grund für die Kriege, Putsche und Terroraktionen gegen reguläre Regierungen,
sondern die Angst Israels vor den arabischen Völkern, die den auf ihrem Gebiet
errichteten Apartheitsstaat ablehnen.