Sonntag, 29. März 2020

Der Ätherkern der Erde


Allessandro D'Ana (1746 - 1810), Eruption des Ätna im Jahre 1766 (Privatbesitz)

Als ich Mitte Dezember schrieb, dass ich eben wieder im Büchlein „Kaspar Hauser, Lord Stanhope und die Rettung des Sohnes- Bilder und Studien aus dem Nachlass“ der Gräfin Johanna von Keyerlingk las, antwortete mir ein Freund: „Wenn Du weiterliest, wirst du nicht mehr herauskommen aus dem Staunen.“ 
So ist es. 
Ich lese jetzt das Sizilien-Kapitel aus dem zweiten Buch, das ich von der Gräfin besitze („Die Reise nach Byzanz – das Palladium des Sieges“), und begegne wieder Hölderlin, der neben seinem Griechenland-Roman „Hyperion“ auch ein unvollendetes Drama über „Empedokles“ verfasst hat. Dieser antike Philosoph, der im Kontrast zu Johannes dem Täufer besonders mit dem Element des Feuers verbunden war, hat sich in den Krater des Ätna gestürzt. Die inspirierte Gräfin schreibt:
„Hölderlin hat in seinem Trauerspiel „Empedokles“ den Fortgang dieses großen Magiers, der zugleich königlichen Rang unter seinem Volke in Sizilien besaß, zur Darstellung gebracht. Fast könnte man meinen, es sei der Absturz in das Reich der Götter des Ätna des Hölderlins eigenes Erleben.“
Am Ätna lokalisierten die Alten den Eingang zur Unterwelt.

In gewisser Weise steht die gesamte Menschheit in diesen Tagen an einer Schwelle zur Unterwelt, von der Faust zu Mephisto sagte: „In deinem Nichts hoff ich das All zu finden.“ (Goethe, Faust II, 1. Akt, Finstere Galerie).  


Nun habe ich Rudolf Steiners Vortrag vom 14. Oktober 1917 (GA 177) noch einmal gelesen und kann mir jetzt ein genaueres Bild machen. In dem Vortrag betont Rudolf Steiner auch: „All die Hypothesen über Anfang und Ende der Erde sind wirkliche Narrheiten, sind nichts anderes als Narrheiten, trotzdem sie außerordentlich geistreich gefunden sind.“ Damals waren es Forscher wie John Tyndall (1820 – 1893), Thomas Huxley (1825 – 1895) oder Ernst Haeckel (1834 – 1919), heute sind es Forscher wie Albert Einstein (1879 – 1955) Sephan Hawking (1942 – 2018) oder Yuval Noah Harari.
Dann zeigt Rudolf Steiner auf, was mit solchen Menschen passieren wird, wenn die Erde schon längst kein Wohnplatz mehr sein wird für die geistig weiter entwickelten Menschen, also auf der zukünftigen Erdinkarnation, die die Geistesforschung „Jupiter“ nennt:
„(...) diejenigen Menschen, die sich mit dem materialistischen Verstande so verbunden haben, dass sie ihn nicht loslassen wollen, die werden in der zukünftigen Gestalt noch immer auf der Erde herumkriechen und ihre Beschäftigung sich verschaffen in dem, was dann ganz besonders auf dieser Erde sich entwickelt in den Taten der Bazillen, der Tuberkel und so weiter, denn diese Wesenheiten werden dann gerade den Leichnam der Erde gehörig durchwühlen. Sie sind jetzt nur, man möchte sagen, Propheten dessen, was der ganzen Erde in der Zukunft passieren wird.“
Einen Vorgeschmack davon bekommen die Menschen in diesen Tagen, wo sie sich zu Hause langweilen, weil sie nichts anderes kennen als die materialistische Naturauffassung. Die Angst vor dem Virus lähmt sie und so bleiben sie bei schönstem Wetter zu Hause und füllen ihren Geist mit Filmen, Computerspielen oder abstrusen Verschwörungstheorien, statt die geschenkte Freizeit zu nutzen, um sich mit Geisteswissenschaft zu beschäftigen. Aber leider sind es zu viele, die den „Verführungen“ der Rakshasas (siehe meinen heutigen Weblog „Die geistigen Hintergründe des Virus“) verfallen sind und die Impulse, die Rudolf Steiner vor über hundert Jahren in seinen grundlegenden Vorträgen über die „spirituellen Hintergründe der äußeren Welt“ (1917) gegeben hat, verschlafen: Eine, die diese Impulse in ihr tiefstes Innere aufgenommen hat, war die Gräfin Johanna von Keyserlingk (1879 – 1966), die Rudolf Steiner in jenem Epochenjahr 1917 kennengelernt und ihn später darum gebeten hat, einen Kurs für die Landwirte zu halten, den Rudolf Steiner dann wenige Monate vor seinem Krankenlager, schon schwer gezeichnet, an Pfingsten 1924 auf dem gräflichen Gut in Koberwitz, Schlesien geben konnte: Im Bilde gesprochen heißt dies: Demeter fand damals ihre Tochter Persephone wieder, die Hades/Ahriman in die Unterwelt entführt hatte, wie der antike Mythos berichtet. Die Erde erhielt seit 1924 nach und nach in kleinen, biologisch-dynamisch bewirtschafteten „Inseln“ ihre Fruchtbarkeit zurück.

Die Gräfin lässt mich nicht mehr los. Ihre Schauungen vom Ätna möchte ich geradezu meditieren. So werde ich jetzt ihre Vision vom Februar 1926 abtippen, die ich eben gelesen habe. Unter der Überschrift „Es drückt der Rauch die goldenen Lebensfeuer aus“ schreibt sie:

„Am eindrucksvollsten war mir ein Bild, so eindrucksvoll ergriff es meine Seele, dass ich es nicht vergessen konnte und es in aller Lebendigkeit immer wieder vor mir stehenblieb.
In diesen Gluten unter dem Ätna, da hatte Empedokles, der Magier, gestanden und die Vorgänge im Innern der Erde beobachten können.
Empedokles besaß nicht nur Hellsehen und Hellhören, er besaß auch Hellbewegung. (Hellbewegung ist die Wirkenskraft eines Chela, der bereits Manas entwickelt hat, und der daher nach dem Tode seinen Ätherleib nicht auflöst, sondern in Hellbewegung damit wirksam bleibt.)
Es lebten die großen Weisen des Altertums ein Leben noch unter den Göttern und nahmen dennoch Anteil an dem Menschengeschehen der Erde. So war zu beachten, was sich hier begeben hatte, was also in den Feuertiefen der Kains-Regionen sich vormals hier vollzogen hatte.
Es fühlten diese Weisen ihre eigene Verantwortung an dem Gang des Weltgeschehens. Ist es doch Empedokles, der den Ausspruch tat, dass die Götter machtlos seien ohne die Hilfe der Menschen.
Dem Menschen gehört die Erde, sie ist ihm anvertraut, und seine Hierarchie ist beauftragt, die Erde in einen lichten Stern, in ein selbstleuchtende Sonne umzuwandeln. Von einer solchen Verantwortung getragen muss man sich die Heroen des Altertums vorstellen.
So sah ich Empedokles stehend in den Tiefen der Erde, in einem wogenden Feuermeer.
Finsterer Rauch zog von Osten heran und durchwirbelte die Feuermassen in der Tiefe.
Immer dichter zog sich der Rauch in einem mineralischen Ring zusammen und drohte den goldenen Ätherkern der Erde zu erkalten, von wo aus das Leben des Universums und der Erde erstrahlte.
Immer enger begrenzend, immer dichter werdend, den Tod herantragend, löschte der Rauch das goldene Leben der Mitte immer mehr aus.
Man sah es, es hatte der Gold-Äther vormals ohne Hinderung das sichtbare Universum der Erde durchstrahlt, bis düstere Wolken vom Osten entstanden, die zu einer machthabenden Finsternis herangewachsen waren.
In diesem wogenden Feuermeer, im Kampf mit den heranrollenden Wolken sah ich Empedokles stehen.
Wenn diese vordrangen bis zum Erdkern, dann würden die Goldfeuer, dann würde das Leben der Erde verloschen sein. In unbändiger Verzweiflung rief er die Worte aus:
‚Halte ein, o Herr! – Halt ein den goldenen Feuerstrom der Erde!‘
So klang der Ruf des Magiers verzweifelt aus der Tiefe. E s riefen die Weisen die Hilfe der Götter herbei.“ [1]

Die geisteswissenschaftliche Vorstellung, dass nicht nur die Erde, sondern auch das ganze Universum von dem pulsierendem Leben im Ätherkern der Erde abhängt, steht dem naturwissenschaftlichen Weltbild, für das die Erde nur ein unbedeutendes Staubkorn im Kosmos ist, diametral entgegen, genauso wie die okkulteTatsache vom Ätherherzen dem naturwissenschaftlichen Bild von dem Herzen als „Pumpe“ entgegensteht.

Als ich die Stelle von dem „Rauch aus dem Osten“, der das Feuer im Erdkern zu verlöschen droht, las, musste ich daran denken, was die hiesige Priesterin der Christengemeinschaft in unserm Gespräch am vergangenen Mittwoch (25.4.) angedeutet hatte: Die großen Epidemien der Neuzeit scheinen jeweils mit einer Weiterentwicklung der Elektrizität zusammenzuhängen: Im Jahre 1879 brachte eine französische Firma das erste europäische Tischtelefon der Marke Gallais heraus, das dann in den 30er Jahren europaweit Anwendung fand. „Typisch waren die doppelt gebogenen Induktionsmagneten, die auch als Untergestell fungierten und die vernickelte Handkurbel. (...) Dieses Telefon hatte immer noch einen losen Hörer und ein in den Apparat integriertes Mikrofon.“ [2]
In den Jahren 1918 bis 1920, also unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, kam es in Europa zur ersten großen Pandemie des 20. Jahrhunderts, die unter dem Namen „Spanische Grippe“ in die Annalen der Menschheit einging. Sie forderte bei einer damaligen Weltbevölkerung von etwas über anderthalb Milliarden Menschen zwischen 25 Millionen und 50 Millionen Menschenleben. Es starben vorwiegend 20- bis 40-Jährige[3].
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Radar weiterentwickelt. Ende der 50-er Jahre forderte die „Asiatische Grippe“ etwa ein bis zwei Millionen Menschenleben.[4]
Im November 2019 brach in der Elf-Millionenstadt Wuhan in China die neuartige Grippe aus, die von dem Sars-Virus COVID 19 verursacht wird. Es ist schon manchem kritischen Zeitgenossen aufgefallen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausbruch dieser Grippe und den in der Stadt durchgeführten Probesendungen mit dem starken G-5-Netz zusammenhängen könnten, das noch in diesem Jahr auch in Europa eingeführt werden soll.
Alle diese satellitengesteuerten Systeme ziehen einen immer dichter werdenden Ring von elektromagnetischen Wellen um unseren Planeten, der nicht nur für sensible Menschen, sondern auch für die Natur insgesamt gefährlich werden kann. Wie er sich auf das „Ätherherz der Erde“ auswirkt, das unter dem Ätna schlägt, kann man nur erahnen, wenn man nicht nur die physikalischen Tatsachen, sondern auch die geistigen Tatsachen berücksichtigt.



[1] Johanna von Keyserlingk, Die Reise nach Byzanz – Das Palladium des Sieges, Verlag Die Pforte, Basel, 1991, S 42f

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