Ich hatte heute Nacht einen
merkwürdigen Traum. Ich hielt ein krebsähnliches Tier in meiner linken Hand. Zunächst
saß es dort ganz ruhig und friedlich. Aber plötzlich verwandelte es sich in
einen Skorpion und stach mich mit seinem starken Stachel in den Unterarm. Mit
diesem Bild und der Frage, ob ich wohl rechtzeitig einen Arzt finden würde,
endete dieser Traum.
Nun habe ich – einem Hinweis von
Christengemeinschaftspriester Dieter Hornemann folgend – den Beitrag gelesen,
den der Mediziner Peter Selg im aktuellen „Goetheanum“ 13/2020 unter der
Überschrift „Das Mysterium der Erde“ über den geistigen Zusammenhang der allmählichen
und konkret drohenden Zerstörung der Erde durch den Menschen und dem
Corona-Virus verfasst hat. Peter Selg weist in seinem erhellenden Beitrag unter
anderem auf einen Vortrag von Rudolf Steiner hin, wo dieser im Zusammenhang mit
den Viren (bei Rudolf Steiner noch generell „Bazillen“ genannt, weil man damals
noch nicht zwischen Viren und Bakterien unterschied) aus seiner geistigen
Forschung von jenem „Sturz der Geister der Finsternis“ in dem geistig
bedeutsamen Jahr 1879 berichtet.
Peter Selg schreibt:
„Mitunter sprach Rudolf Steiner
von ‚Bazillen‘ geradezu als ‚ahrimanischen Wesenheiten‘ und Erscheinungsformen
antimichaelischer Kräfte. Am 14. Oktober 1917 beschrieb er einmal mehr den
Kampf Michaels mit Ahriman in den
übersinnlichen Welten im Verlauf des dramatischen 19. Jahrhunderts, die
Niederlage Ahrimans und sein ‚Zur-Erde-geworfen Werden‘ und sagte in diesem
Zusammenhang:
‚Da gab es (...) einen solchen
Kampf, durch den diese ahrimanischen Scharen, nachdem sie heruntergeworfen
waren auf die Erde, alle diejenige Bevölkerung der Erde in den Bereich der Erde
hereingebracht haben, die man heute im ärztlichen Leben als die Bazillen
bezeichnet. All das, was man als Bazillenkräfte aufweist, woran Bazillen einen
Anteil haben, ist ebenso eine Folge davon, dass einmal ahrimanische Scharen vom
Himmel auf die Erde geworfen worden sind, dass der Drache besiegt worden ist,
wie es eine Folge eines solchen Sieges ist, dass die ahrimanisch-mephistophelische Denkungsweise seit dem Ende der 70-er Jahre Platz gegriffen
hat. Sodass man sagen kann: auf materiellem Gebiet haben die Tuberkel- und
Bazillenkrankheiten einen ähnlichen Ursprung wie der gerade jetzt vorhandene
Verstandesmaterialismus auf geistig-seelischem Gebiet; (diese) Dinge gleichen
sich im höheren Sinne durchaus.‘“[1]
Das erinnert mich daran, was ich
gestern in einem Vortrag gelesen habe, den Rudolf Steiner bereits am 10. Juni
1904 innerhalb der damaligen „Esoterischen Schule“ der Theosophischen
Gesellschaft[2]
gehalten hat. Dort spricht Rudolf Steiner von dem geistigen „Geschlecht der
Rakshasas“, die er als „okkulte Feinde der Menschheit“ bezeichnet. Dieses
Geschlecht bestehe, so Rudolf Steiner, aus „halbmenschlichen Geschöpfen“, den
„Nachkommen gefallener Engel“, Dämonen, die in Indien auch als Asuras bekannt
sind.
Aus den erhalten gebliebenen
Notizen konnten Teile des Vortrags (veröffentlicht in dem Band GA 93)
rekonstruiert werden:
„Jetzt muss ich etwas sagen, was
ihnen jedenfalls sehr eigenartig erscheinen wird, was aber unendlich wichtig
ist zu wissen, was von einer ganz besonderen Bedeutung ist und ein okkultes
Geheimnis durch viele Jahrhunderte hindurch war für die Außenwelt, und was für
den Verstand der meisten unglaublich erscheinen wird, aber trotzdem wahr ist.
Ich kann Ihnen die Versicherung geben, dass jeder Okkultist sich oft davon
überzeugt in dem, was wir die Akasha-Chronik nennen, ob das so ist. Aber es ist
so:
Diese Rakshasas sind vorhanden,
sie sind wirklich vorhanden gewesen – tätig, aktiv – als Verführer der
Menschen. Sie haben gewirkt auf die menschlichen Leidenschaften bis zu dem
Zeitpunkte, wo sich in Jesus von Nazareth der Christus inkarnierte und in einer
menschlichen Leiblichkeit das Buddhi-Prinzip[3] selbst gegenwärtig
geworden ist auf der Erde[4]. Nun mögen Sie das glauben
oder nicht: das hat eine kosmische Bedeutung, die hinausreicht über den
irdischen Plan. Die Bibel drückt das nicht umsonst so aus: Christus ist in die
Vorhölle hinabgestiegen[5]. – Da waren nicht mehr
menschliche Wesen, er hatte es mit geistigen Wesen zu tun. Die Wesen der
Rakshasas kamen dadurch in einen Zustand der Lähmung und Lethargie. Sie wurden
gleichsam im Zaume gehalten, so dass sie unbeweglich wurden. (...) Es ist
damals auf okkultem Felde etwas geschehen; es ist die Bannung der Feinde des
Menschentums, nachklingend in der Sage des Antichrist, der gefesselt wurde,
aber wieder erscheinen wird, wenn ihm nicht das christliche Prinzip in seiner
Ursprünglichkeit wieder entgegegentritt.“
Mir will es im Zusammenhang mit
der Tatsache, dass manche Menschen in diesem Jahr auf das hundertjährige Jubiläum der Entstehung
der anthroposophischen Medizin zurückblicken, die im Jahre 1920 durch Rudolf
Steiner und Ita Wegman als „Mysterienmedizin“ begründet wurde, worauf Peter
Selg in seinem Aufsatz nachdrücklich hinweist, erscheinen, dass jetzt die Zeit
gekommen ist, da jene ahrimanischen Wesen ihre Fesselung überwinden und in Form
von Viren und einer materialistischen
Verstandsbetätigung a la Harari die Menschheit von neuem attackieren könnten.
Die Lage ist ernst, aber nicht
hoffnungslos. Dank der Initiative der Gräfin Johanna von Keyserlingk – geboren im
Jahr 1879 – und ihres Mannes konnte Rudolf Steiner an Pfingsten 1924 auf dem
Gut Koberwitz bei Breslau noch den „Landwirtschaftlichen Kurs“ halten, aus dem
die „Demeter-Bewegung“ hervorging. In dieser geht es um nichts Geringeres als um
die „Rettung der Erde“.
Es ist für mich ein gutes
Zeichen, dass seit einem Jahr auch die Handelskette „Kaufland“ Demeter-Produkt
in ihr Sortiment aufgenommen hat.
Dieter Hornemann erzählte in seinem
Beitrag auf Facebook die schöne apokryphe Geschichte von Tobias nach, der auf
einem Bild von Botticelli von drei Engeln begleitet wird, von dem Geburtsengel
Gabriel, dem „Todesengel“ Michael und dem heilenden Engel Raphael, der allein
in der biblischen Geschichte auftritt, um die Blindheit von Tobias Vater zu
heilen. Bei seiner Suche nach dem Heilmittel – einem Fisch, dessen Leber Tobias
später auf die Augen des Vaters legt – wird er von Raphael begleitet. Zunächst
hält Tobias ihn für einen Menschen. Schließlich entdeckt er, dass es ein Erz-Engel
ist.
Tobias trägt auf dem Bild einen
Fisch in seiner linken Hand (und nicht einen Krebs).
[1] Siehe: Rudolf Steiner, Die spirituellen
Hintergründe der äußeren Welt – Der Sturz der Geister der Finsternis, GA 177, Dornach 1999, S 162
[2]
Rudolf Steiner, Die Tempellegende und die Goldene Legende als symbolischer
Ausdruck vergangener und zukünftiger Entwicklungsgeheimnisse des Menschen – Aus
den Inhalten der Esoterischen Schule, GA 93, 2. Vortrag
[3]
In der Sprache der Theosophen nannte man damals, Helena Petrowna Blavatzky
folgend, die drei höheren Geistesglieder, welche der Mensch in Zukunft
entwickeln kann, „manas“, „buddhi“ und „atman“. Rudolf Steiner übersetzte sie
in seiner „Theosophie“ ins Deutsche und nannte sie „Geistselbst“, „Lebensgeist“
und „Geistesmensch“. Das Geistselbst (manas) wird der spirituell arbeitende
Mensch durch die Umwandlung seines Astralleibes in der kommenden sechsten
nachatlantischen Kulturepoche (der slawischen), den Lebensgeist (Buddhi) durch
die Umwandlung des Ätherleibes in der siebten nachatlantischen Kulturepoche
(der amerikanischen) erlangen können.
[4]
Das war bei der Jordantaufe, noch heute gefeiert als „Epiphanias“ am 6. Januar
[5]
Am Karsamstag, in diesem Jahr am 9. April
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