Seit einer Woche kreist mein
ganzes Denken um die Russische Revolution und das Ende der Zarenfamilie. Diese
begleitet mich, seitdem ihr Foto, das mir Vater Andrej am 20. August in
Lomonossow geschenkt hatte
, in
meinem Schlafzimmer bei dem Modell der Dreieinigkeitskirche und den beiden
kleinen Matruschkas steht. Ich fühle mich zutiefst mit ihr verbunden, seitdem
ich die hervorragende Biografie von Edward Radsinski („Nikolaus II.“) gelesen
habe.
Auf Arte wird der damaligen
Ereignisse gedacht. Am Dienstag sahen wir die Dokumentation „Lenin und Gorki“,
am Sonntag „Der Untergang der Romanows“.
Aber all diese Sendungen
verschweigen eine wichtige Tatsache: dass die
entscheidenden Betreiber der Revolution und des „Roten Terrors“ jüdische
Atheisten waren.
Lenin hatte eine jüdische Mutter,
Trotzki hieß eigentlich Bronstein, der Befehlshaber des Exekutionskommandos des
Zaren Jakov Swerdlov und die Mörder der Zarenfamilie waren Juden.
Überhaupt ist viel zu wenig
bekannt, dass von den 556 leitenden Kommunisten der Sowjet-Regierung 457 Juden
waren, wie Robert Wilton in seinem bereits 1920 erschienen Buch „The Last Days
of The Romanows“ anhand einer beigefügten Namensliste öffentlich machte. Heute
wird diese Tatsache in den wichtigsten Publikationen eher verschwiegen und man
muss schon in den „Giftschrank“ greifen, das heißt Bücher aus sogenannten
„rechten“ Verlagen konsultieren, um sich über diese Tatsache zu informieren.
Es ist ja nicht unbedingt
wichtig, werden manche sagen, ob es Juden waren oder nicht. Ich behaupte mit
vielen anderen, die tiefer sehen wollen: doch, es ist entscheidend!
Dabei geht es natürlich nie um
die große Mehrheit der Juden, sondern nur um eine führende Minderheit, die
allerdings so schillernd ist, dass man sie nicht leicht identifizieren kann,
obwohl es manche Versuche gibt: Chassidim, Zionisten oder Chabad Lubawitsch.
Das ist ja gerade das Charakteristikum, dass man die Hintermänner, die sich
streng im Hintergrund halten, nicht „greifen“ kann, während bei den dummen „Deutschen
Michels“ so gut wie die meisten Verbrecher vor Gericht gestellt wurden und
heute, sofern sie noch leben, noch werden.
Die beste und gut belegte
Untersuchung, die ich zu diesen Komplex gelesen habe, ist Johannes Rogalla von
Bibersteins Buch „‘Jüdischer Bolschewismus‘ – Mythos und Realität“, Edition
Antaios, Schnellroda 2004. In dem Buch wird der Oberrabiner Jakob Mazeh von
Moskau zitiert, der Trotzki eindringlich gewarnt haben soll: „Die Trotzkis
machen die Revolution, aber die Bronsteins müssen dafür bezahlen“ (nach Arthur
Hertzberg, „Wer ist Jude?“, München 2000, S 265).
Im Gegensatz dazu steht in dem
blauen Reclam-Bändchen „Kompaktwissen Geschichte“ über „Die Russische
Revolution“ des Oberstudienrats und Geschichtsdidaktikers Hartmann Wunderer
(1950 – 2016), der vor allem Materialien für den Schulunterricht
zusammengestellt hat, kein Wort über die Verantwortung von Juden bei dieser
„Veranstaltung“, die so viel Leid über das russische Volk und im weiteren Sinne auch über das deutsche gebracht hat.
Im Kapitel 3 („Gewalt und
Gewaltkultur in der Russischen Revolution: Zu den Ursachen von Gewaltexzessen
im vorrevolutionären und revolutionären Russland“) werden einzelne
Gewaltexzesse der Bolschewiki aus Jörg Barberowskis Untersuchung „Revolution in
Russland 1917 – 1921“, Erfurt 2007 (Landeszentrale für politische Bildung
Thüringen) geschildert, die an Schrecken kaum zu überbieten sind. Ich werde die
Schilderung dieser „Gewaltkultur“ (welch ein Unwort!) nicht wiederholen.
Wunderer fährt fort: „Diesen
grässlichen Berichten können zahllose weitere von beiden Bürgerkriegsparteien
an die Seite gestellt werden. In der Stalinzeit stieg die Zahl der Opfer
solcher barbarischen Gewalthandlungen in die Millionen. Aber bereits unter
Lenin und Trotzki gab es brutale Gewaltexzesse gegen politische Gegner, die von
den Führern der bolschewistischen Revolution hingenommen oder vielleicht sogar
befürwortet wurden. Manche Führer der Tscheka wurden für ihre massenhaft ausgeführten
barbarischen Handlungen mit Orden ausgezeichnet. Die historische Forschung
steht hier vor einem bislang wenig befriedigend erklärten Phänomen. Die
traditionellen und seriösen wissenschaftlichen Analysen der russischen bzw.
sowjetischen Geschichte weichen diesem – ihnen durchaus bekannten – Problem
aus.“ (S 104f).
Wunderer versäumt nicht, an
dieser Stelle auf die Nationalsozialisten hinzuweisen und erläutert in einer
Fußnote: „Auch in der Zeit des Nationalsozialismus gab es ähnliche Gewaltexzesse
seitens der SS oder der Wehrmacht gegen Menschen, die als Widerstandskämpfer,
Partisanen oder als ‚Untermenschen‘ etikettiert wurden. Aber auch amerikanische
Soldaten konnten sich in Extremsituationen – etwa im Vietnamkrieg – zu solchen
Gewalthandlungen gegenüber militärischen Feinden hinreißen lassen. In Russland
und in der späteren Sowjetunion schienen solche barbarischen Praktiken aber zur
gesellschaftlich weithin akzeptierten ‚Normalität‘ zu gehören.“
Wunderer, der keine Namen nennt,
versucht, die Gewalttaten der Bolschewiki zu relativieren, indem er sie mit
denen der Nationalsozialisten in eine Reihe stellt. Ja, er versteigt sich sogar
zu der Behauptung, dass sie anscheinend zur „gesellschaftlich weithin
akzeptierten ‚Normalität‘“ gehört hätten.
Das widerspricht eklatant den
Dokumenten, wie zum Beispiel den Briefen aus dem Gulag, die im Augenblick in
einer Ausstellung der Freiburger Universitätsbibliothek („Letzte Botschaften –
Briefe von Vätern aus dem Gulag“)
zu lesen
sind und den Schilderungen Betroffener, die jeder kennt, der einmal in einer
ruhigen Stunde mit russlanddeutschen Aussiedlern und ihren russischen Ehefrauen
gesprochen hat, wenn sie von ihren Eltern erzählen, die bereits im Jahr 1933
unter dem Diktator Stalin nach Sibirien oder nach Kasachstan deportiert wurden
– zum Teil von einem Tag auf den anderen und mitten im Sommer, als das Getreide
auf den Feldern erntereif war.
Dabei sind bei den Erzählenden immer
Tränen geflossen und sie fließen heute noch bei all solchen Gelegenheiten, wie
ich aus eigener Erfahrung bezeugen kann.
Aber es ist nicht leicht, diese
Menschen zum Sprechen zu bewegen. Ähnlich wie meine Eltern, die in der Zeit des
Nationalsozialismus ihre entscheidenden Jahre erleben mussten, versuchten diese
Menschen das Grauen, das über sie gekommen war wie ein schrecklicher Schicksalsschlag,
zu verdrängen. Die traumatischen Erlebnisse sind zu schmerzhaft. Es kann also
keine Rede sein von einer „weithin akzeptierten Normalität“.
Es ist auch ein wesentlicher
Unterschied, ob deutsche Wehrmachtssoldaten Partisanen verfolgten und allzu oft
grausam liquidierten, wie oftmals beschrieben wurde (Zum Beispiel von der
Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch in „Die letzten Zeugen –
Kinder im zweiten Weltkrieg“, 2008). Ohne diese Taten irgendwie entschuldigen
zu wollen, muss doch festgehalten werden, dass diese Partisanen im Krieg als
gefährliche Feinde betrachtet wurden, die irgendwie abgeschreckt werden
mussten.
Was Leute wie Jakov Swerdlov
taten, der Präsident des sowjetischen Exekutiv-Komitees, der nach dem
Attentatsversuch auf Lenin am 28. August 1918, einen Erlass mit dem Titel
„Gnadenloser Massenterror gegen alle Feinde der Revolution“ veröffentlichte, in
dessen Folge alle politischen Parteien verboten, ungefähr 800 Mitglieder der
sowjetischen sozialistischen Partei exekutiert und im ersten Jahr mindestens
3800 andere politische Gegner erschossen wurden, steht in einem anderen
Zusammenhang: Hier waren es nicht „Feinde“ im eigentlichen Sinne des Wortes,
sondern Andersdenkende.
Das Morden richtete sich aber
nicht nur gegen politische Gegner, auch wenn sie ebenfalls einer
sozialistischen Utopie nachhingen, sondern gegen die Mitglieder der
Aristokratie, der besitzenden Klassen („Bourgeoisie“), gegen die
„Intelligentia“, gegen Kosaken und schließlich auch gegen die besitzenden
Bauern, die Kulaken.
Am schlimmsten wütete die bereits
im Dezember 1917 gegründete Geheimpolizei „Tscheka“ dabei. Auch hier wird
geflissentlich verschwiegen, dass die führenden Köpfe dieser Mörderorganisation
Juden waren. Selbst der
jüdische Harvard-Historiker Richard Pipes bestätigt in seinem 1990 erschienenen
Buch „The Russian Revolution“, dass dreiviertel der Führungsriege der Tscheka
Juden waren, „many of them riff raff, incapable of any other work, cut off from
the Jewish community, although carefully to spare fellow Jews.” (zitiert nach
Benton L. Bradberry, “The Myth of German Villainy”, AuthorHouse, Bloomington,
2012, S 91).
Auch das ganze Gulag-System, das
aus über 500 Hauptlagern und vielen weiteren Nebenlagern bestand, wurde
hauptsächlich von jüdischen Sowjetfunktionären gegründet und geleitet.
Diese Lager werden in einem
der Standartwerke über die deutschen Konzentrationslager, (Nikolaus Wachsmanns,
„KL – Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager“ Siedler,
München 2016) als weniger barbarisch als die Lager der SS bezeichnet, wenn der
Londoner Geschichtsprofessor im Vorwort
schreibt: „In Anbetracht dieser Parallelen und der frühen Entstehung des
sowjetischen Systems haben einige Beobachter die Behauptung aufgestellt, die
Nationalsozialisten hätten die Idee der Konzentrationslager einfach von den
Sowjets übernommen. Diese Behauptung ist irreführend, aber sie ist fast so alt,
wie die SS-Lager selbst. Zweierlei spricht dagegen. Erstens gab es gravierende
Unterschiede zwischen den beiden Lagersystemen. So nahmen die KL, obwohl es
anfangs in den sowjetischen Lagern mehr Todesfälle gab, später eine radikalere
Wendung und entwickelten sich zu immer tödlicheren Einrichtungen, bis hin zum
Vernichtungskomplex Ausschwitz. Etwas Vergleichbares gab es weder in der UdSSR
noch irgendwo sonst.“ (S 15f).
Wer den Ausdruck „Todesfälle“ dem
Wort „Vernichtungskomplex“ gegenüberstellt, der macht sich meines Erachtens
einer unzulässigen Verharmlosung des Gulag-Systems schuldig. Dagegen sprechen
die Bände des Literaturnobelpreisträgers
Alexander Solschenitzin über den „Archipel Gulag“ eine andere Sprache.
Hier bekommen die „Todesfälle“, die von verschiedenen Wissenschaftlern als „in
die Millionen gehend“ bezeichnet werden, ein „Gesicht“.
Aber immerhin bekam der 1971 in München geborene Historiker Wachsmann 2016
für sein knapp 1000seitiges Werk den „Jewish –Quarterly-Wingate-Prize“.
Wachsmann schildert ausführlich
von den ersten NS-Lagern, in denen etwa 200000 politische Gegner, meist
Kommunisten, nach dem Reichstagsbrand in „Schutzhaft“ genommen wurden. Dazu
wurden Gebäude gebraucht.
Wachsmann erzählt aber auch, dass
die meisten dieser „Gefängnisse“, in denen die Gefangenen „umerzogen“ werden
sollten, nach einigen Wochen oder Monaten wieder „geschlossen“ wurden. Übrig
blieb „eine Handvoll“ neu errichteter Lager, darunter „Himmlers Modelllager“
Dachau (S 44/S 67ff). Wachsmann beschreibt den Alltag in den Gefängnissen in
den ersten Jahren folgendermaßen: „Trotz vieler Härten fanden die meisten
Schutzhäftlinge das Leben in den Gefängnissen und Arbeitshäusern erträglich.
Sie waren üblicherweise getrennt von den übrigen Insassen untergebracht,
manchmal in großen Gemeinschaftszellen. Einzelzellen indessen waren einfach,
aber nicht spartanisch, gewöhnlich ausgestattet mit einem Bett, einem Tisch,
einem Stuhl, einem Regal, einer Waschschüssel und einem Eimer als Toilette.
Essen und Unterkunft waren trotz der Überbelegung meistens ausreichend, und
normalerweise mussten die Häftlinge nicht arbeiten, sondern verbrachten ihre
Zeit mit Reden, Lesen, Gymnastik, Stricken, beim Schach und ähnlichen Spielen.
Während seiner Inhaftierung im Berliner Gefängnis Spandau im Sommer 1933 gelang
es Ludwig Bendix, einem angesehenen deutsch-jüdischen Anwalt und gemäßigt
linken Rechtskommentator, sogar eine Abhandlung über ein Strafrechtsthema zu
konzipieren, die wenig später in einer renommierten deutschen kriminologischen
Zeitschrift veröffentlicht wurde.“ (S 46).
Die ersten „Todesfälle“ im Lager
Dachau waren nicht politische Gegner oder Juden, sondern Teilnehmer am
„Röhm-Putsch“, die als „Verräter“ bezeichnet wurden. Nachdem tags zuvor bereits
sechs „Verräter“ hingerichtet worden waren, fiel am 1. Juli 1934 der Anführer
des Putsches selbst, getroffen von einer Kugel des damit Beauftragten Theodor
Eicke. Die letzten Worte des sterbenden SA-Mannes waren: „Führer, mein Führer!“
(Wachsmann S 99f)
Die „Tötungsmaschinerie“ im erst
1941 gegründeten Lager Ausschwitz „begann“, wie Wachsmann schildert, erst im
späten Frühjahr des Jahres 1944 seinen „mörderischen Scheitelpunkt zu
erreichen“ (S 342), als die Lage des Dritten Reiches im Zweiten Weltkrieg immer
verzweifelter wurde und selbst die deutsche Bevölkerung unter
Lebensmittelknappheit zu leiden hatte.
Die Bolschewiken ließen sich, wie
oben geschildert, nicht so lange Zeit. Sie töteten ihre Gegner und die
„Verräter“ sofort. Es gibt von den ehemals etwa 500 Lagern heute nur noch
eines, das rekonstruiert und zu einem Museum ausgebaut wurde: Das Lager „Perm
36“ in Sibirien.
Die Verhältnisse in diesen
Gefängnissen waren ungleich „spartanischer“: Die Insassen schliefen auf dem
nackten Boden und hatten höchstens Stroh als Unterlage. In den sowjetischen
Lagern waren laut Wikipedia von 1930 – 1953 mindestens 18 Millionen Menschen
inhaftiert. Elf der zwölf größten Lager
hatten jüdische Kommandanten. Bereits 1935 berichtete der Deutsche Hermann
Greife über die sowjetischen Konzentrationslager in einem Büchlein, das 1937
zuerst in Amerika erschien und auch heute nur in einer englische Ausgabe
vorliegt (natürlich in dem rechten Ostara-Verlag, 2011)
.
In dem „seriösen“ Übersichtswerk
„Träume und Alpträume – eine Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert“,
H.C.Beck, München 2013, schildert der Freiburger Historiker Dietmar Neutatz,
der die Oktoberrevolution von 1917 für einen „Staatsstreich“
hält,
aus Sicht der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnis das GULag-System
folgendermaßen:
„Integraler Bestandteil der
ersten Fünfjahrespläne war der Einsatz von Zwangsarbeit. Der GULag (eigentlich:
‚Staatliche Verwaltung der Lager‘) hatte seinen Anfang im Sommer 1918 genommen,
als die Geheimpolizei unter Feliks Dzierzynski damit begann, Regimegegner in
Konzentrationslager zu sperren. Ende 1920 gab es bereits 170 derartige Lager,
die neben dem traditionellen System von Haftanstalten existierten. Um die
politischen Häftlinge von der Außenwelt zu isolieren, errichtete man 1923 auf
den abgelegenen Soloveckie-Inseln im Weißen Meer in einer ehemaligen
Klosteranlage den ersten großen Lagerkomplex. 1925 befanden sich dort schon
6000 Gefangene. Ab 1919 wuchs das System der Straflager zu einem riesigen
‚Archipel‘ (Solzenicyn) an, dem ökonomische Aufgaben zugewiesen wurden.
Zwischen 1928 und 1930 erhöhte sich die Zahl der von der Geheimpolizei
festgehaltenen Gefangenen von 30000 auf mehr als 300000. Der Arbeitseinsatz von
Häftlingen konzentrierte sich auf Regionen und Tätigkeiten, für die freiwillige
Arbeitskräfte nur schwer zu gewinnen waren. Der hohe Norden Russlands und unwirtliche
Gegenden Sibiriens, in denen es Rohstoffvorkommen und Holz gab, wurden
regelrecht mit Arbeitslagern kolonisiert. Das zu Beginn der 1930er Jahre größte
Arbeitslager befand sich in Karelien: bis zu 170000 Häftlinge wurden beim Bau
des Weißmeer-Ostsee-Kanals (Belomorkanal) eingesetzt. Mit primitiven Mitteln
wurde eine 227 Kilometer lange Wasserstraße gebaut, die am Ende ökonomisch
nutzlos war, weil sie nur von flachen Kähnen befahren werden konnte. Mindestens
25000 Häftlinge kamen auf der Baustelle ums Leben.“ (S 229f).
Außer dem Namen des polnischen
Revolutionärs Dzerzhinski werden keine Namen genannt. Das ist bezeichnend für
solche wissenschaftlichen Arbeiten. Der nicht-praktizierende Katholik
Dzerzhinski sprach Jiddisch wie seine
Familie. Er war der Nachfolger von Moses Uritzky, der aber schon am 17. August
1918 ermordet wurde. So bleibt auch der Name des Leiters des erwähnten
Weißmeerkanalprojekts ungenannt: es war der GPU-Leiter Gendrik Yagoda, einer
der brutalsten Schlächter der Bolschewisten. Er stammte aus einer jüdischen
Familie, genau wie die meisten der 37 Mitglieder der Administration der Bauarbeiten.
Neutatz vergisst allerdings nicht
zu erwähnen, dass dieses mörderische Projekt, bei dem tausende von
Zwangsarbeitern grausam ums Leben kamen, in der sowjetischen Propaganda
verherrlicht wurde:
„Ein sogar in englischer
Übersetzung herausgegebenes Buch glorifizierte 1934 das Unternehmen zu einem
einzigartigen Umerziehungsprojekt, das aus Verbrechern ehrbare Sowjetbürger
geformt habe. (…) ‚Die Errichtung dieses Kanals ist einer der brillantesten
Siege menschlicher Energie über die wilde Natur‘, schrieb Gor’kij, ‚aber sie
ist noch mehr: sie ist der glänzend geglückte Versuch, Tausende ehemalige
Feinde der Sowjetgesellschaft zu transformieren.“ (S 230)
Jagoda wird nicht einmal im
Personenregister des knapp 700seitigen neuesten Standartwerkes zur sowjetischen
Geschichte erwähnt. Dafür kommt der Leiter eines anderen grauenhaften Projekts,
das unter dem Namen „Holodomor“ in die Geschichtsbücher einging, der Jude Lazar
Kaganovitsch mehrmals in dem Buch vor:
„ Stalin (…) verfügte noch nicht
über ausreichende Macht, um alleinherrlich über alles zu bestimmen. (…) 1930
bis 1935 fungierten zuerst Molotov und dann Kaganovic als Stellvertreter
Stalins in der Partei.“ (S 267)
Ein Ziel des Sowjetregimes war
die „Kollektivierung“ der Landwirtschaft. Neutatz führt aus:
„Die schlimmste Folge der
Kollektivierung war aber die große Hungersnot von 1932 bis 1934. Die
Produktivität war gesunken und die Motivation der Bauern, für die Kolchosen zu
arbeiten, war gering, denn sie wussten, dass das Getreide nach der Ernte vom
Staat konfisziert wurde. Der Hunger begann 1931 und nahm 1932 ein verheerendes
Ausmaß an, weil das Regime den Bauern die letzten Vorräte abpresste (…). Stalin
verschärfte die Hungersnot vorsätzlich, denn sie bot die Gelegenheit, den
Widerstand der Bauern endgültig zu brechen. (…) Stalin schickte im November und
Dezember 1932 außerordentliche Kommissionen in die wichtigsten
Getreideregionen, um systematisch Getreidevorräte aufzuspüren und
abzutransportieren. Die Bauern wurden gezwungen, ihre Überlebensvorräte
preiszugeben und damit dem Hungerstod ausgeliefert.“ (S 234).
Stalins Stellvertreter
Kaganovitsch wird hier bezeichnenderweise nicht erwähnt, aber er war es, der
als treuer Erfüllungsgehilfe den später „Holodomor“ genannten Hungertod von
Millionen russischen Bauern organisierte.
„Die Auswirkungen auf die Bauern
waren einschneidend. Innerhalb weniger Monate starb in vielen Dörfern die
Hälfte der Menschen an Entkräftung. Eine Frau aus dem Gebiet Saratov erinnerte
sich: ‚Was war das Schrecklichste in meinem Lebe? Das war der Hunger. Die
Menschen fielen um wie die Küken im Inkubatur. Mein Vater und ich kauften
einmal auf dem Markt Sülze, und als wir zu Hause essen wollten, stellte sich
heraus, dass es Menschenfleisch war, wir fanden einen Fingernagel darin.‘“ (S
235).
Zahlen spielen keine Rolle in dem
Grauen, da sowieso niemand da war, der mit einem Stift und einem Blatt Papier
all die Toten, die nicht einmal mehr begraben werden konnten, zählen konnte.
Wer hätte das auch tun sollen? Die Hungernden? Die Geheimpolizei?
Man kann die Zahl der Hungertoten
nur schätzen. Die neuesten Schätzungen schwanken zwischen zwei und sieben
Millionen.
Erst seit 2008 gibt es in der Ukraine
ein Museum, das über diesen Genozid des Sowjetregimes informiert: Das „Memorial
of Holodomor Victims“ am Ufer des Dnjepr in Kiew.
Es ist erschreckend und traurig
zugleich, feststellen zu müssen, dass Angehörige des „Auserwählten Volkes“
nicht vor Mord und Totschlag zurückschreckten, um ihre marxistische Utopie zu
realisieren und ein Himmelreich auf Erden zu schaffen.
Es ist ihnen, wie vorauszusehen,
nicht gelungen.
Aber dafür haben jüdische
Zionisten immerhin ihren eigenen Staat geschaffen: Israel.
Dass auch dieser Staat in
Wirklichkeit eine Fehlkonstruktion ist, die seit bald 70 Jahren Konflikte und
Kriege hervorbringt, bei der bisher Tausende gestorben sind, wird immer wieder
verdrängt. Wer daran erinnert, wird schnell als „Antisemit“ gebrandmarkt.
Exakt heute vor 100 Jahren, am 2.
November 1917, wurde die Balfour-Deklaration unterschrieben, die den Juden „the
establishment in Palestine of a national home“ garantiert.
Das Novemberheft des
Geschichtsmagazins „Damals“ erlaubt einen – vermutlich unfreiwilligen Blick –
hinter die Kulissen dieser „Erklärung“, die das britische „Foreign Office“
unter der Leitung von Außenminister Lord Balfour dem Vertreter der Zionisten,
Lord Rothschild, gab. Der Autor eines Aufsatzes mit dem Titel „Spielwiese der
Kolonialmächte“, Henner Fürtig, Professor am Hamburger „Institut für
Nahoststudien“ am GIGA, nennt zwei Gründe, welche die britische Regierung
bewog, den Zionisten dieses Zugeständnis zu machen, das allerdings erst 31
Jahre später verwirklicht wurde. Einen der beiden Gründe finde ich dabei besonders
interessant.
Fürtig schreibt:
„Zum Ersten ließ (die britische
Regierung) die ungünstige Entwicklung – nicht zuletzt auf dem nahöstlichen
Kriegsschauplatz – schon seit 1916 ihre Anstrengungen verstärken, die USA zu
einem Kriegseintritt auf Seiten der Entente zu bewegen. Aufgrund des
politischen Gewichts der starken jüdischen Gemeinde in den USA versprach sich
London durch die Balfour-Deklaration einen positiven Einfluss auf den Prozess
der Entscheidungsfindung in Washington.“
Im Weißen Haus herrschte zu dieser
Zeit der Präsident Woodrow Wilson. Sein wichtigster Berater war der reiche
amerikanische Jude Bernard Manasse Baruch, der im nationalen Verteidigungsrat
(Council of National Defence) saß. Dieser Mann profitierte mit seinen Guggenheim-Verbündeten
durch ihr Kupfermonopol vom Krieg. Er ließ sich von Präsident Wilson am 4. März
1918 sogar zum Vorsitzenden des Kriegs-Industrie-Rates (War Industries Board)
ernennen und hielt dadurch alle Zügel für die äußerst profitable
Rüstungswirtschaft in den Händen.
Das erwähnt Professor Fürtig nicht.
Und dennoch ist es eine Tatsache,
die jeder nachprüfen kann. Komisch nur, dass wir wieder einen einflussreichen
Mann aus dem „auserwählten Volk“ im Hintergrund wichtigster welthistorischer
Ereignisse wie den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg am 6. April 1917
entdecken müssen.
Wer die Augen aufmacht und sich
die Zeit nimmt, sich ohne Scheuklappen zu informieren, kommt immer wieder zum
gleichen Ergebnis: Im Hintergrund wirken Akteure aus jüdischen Zusammenhängen.
Davor die Augen zu verschließen,
ist nicht mehr möglich. Aber es wird systematisch getan aus dem einzigen Grund:
Angst, als Antisemit stigmatisiert zu werden. Und diese Angst ist tatsächlich
berechtigt.
Der Hinweis auf die Fakten hat
schon Freundschaften zerstört und Karrieren beendet.
Mit dieser Angst rechnen offenbar
jene Kreise, die beileibe nicht „typisch jüdisch“ sind, sondern wie viele ihrer
reichsten und einflussreichsten Vertreter (wie z.B. Harvey Weinstein) nur unmoralisch,
skrupellos und nur einem Gott verpflichtet: Mammon.