Gestern habe ich meinen Text unter
dem Titel „Der Schachzug des Robert Zoellick“ auf meinem Weblog „Kommentare zum
Zeitgeschehen“ veröffentlicht.[1] Ich verstehe ihn als
notwendige Ergänzung zu meinem letzten Blog-Eintrag „Die spirituellen
Hintergründe des Mauerfalls“.
Wenn ich mir das Gesicht des „Beraters“
Zoellick anschaue, dann erinnert es mich immer wieder von ferne an die Büste des Ahriman
von Rudolf Steiner (siehe Foto). Damit möchte ich nicht sagen, dass der am 25. Juli 1953
geborene Mann identisch ist mit Ahriman, sondern dass ich ihn für einen Diener
Ahrimans halte.
Wenn man wissen möchte, wie die
deutschen Vorfahren des „im lutherischen Glauben“ Erzogenen mit Familiennamen
geheißen haben mögen, dann fällt mir als erstes der Name „Selig“ ein. Die „Seligkeit“
oder mittelhochdeutsch „saelde“ war das höchste Glück, dass ein Mensch auf
Erden erreichen konnte; damit war kein äußeres Glück, sondern ein inneres
gemeint, so wie es in Wolfram von Eschenbachs „Parzival“ als dritte und höchste
Stufe eines Entwicklungsganges, der von der „tumbheit“ und über den „zwifel“
führt, beschrieben hat.
Robert Zoellick ist an einem 25. Juli geboren. Das
ist einerseits der Tag des Apostels Jakobus, andererseits der Tag des Heiligen
Christophorus, des „Christus-Trägers“.
Der Jurist war nach dem Rücktritt
von Paul Wolfowitz[2]
von 2007 bis 2012 der elfte Präsident der Weltbank, davor der „managing director“
von Goldman Sachs.
Robert Zoellick war von Anfang
an, das heißt seit dem Regierungsantritt Ronald Reagans, Mitglied der
republikanischen Partei, Sympathisant des PNAC (Project for an American
Century)[3] und Mitunterzeichner eines
offenen Briefes an Präsident Clinton, in dem am 26. Januar 1998 behauptet wurde,
der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen und dass es notwendig sei,
Saddam Hussein von der Regierung zu entfernen.
In dem Brief heißt es unter
anderem:
„We urge you to (…) enunciate a new strategy
that would secure the interests of the U.S. and our friends and allies around
the world (…). That strategy should aim, above all, at the removal of Saddam
Hussein’s regime from power.”
Gute drei Jahre später wurde das
geopolitische Projekt als Teil des auf den 11. September 2001 folgenden „War on
Terror“ umgesetzt und das „Amerikanische Jahrhundert“ eingeleitet.
Der „Berater“ aller
republikanischen US-Präsidenten ist, wie erwähnt, Mitglied im einflussreichen amerikanischen
Think Tank „Council on Foreign Relations“, in der „Trilateralen Kommission“ und
war laut der deutschen Wikipedia-Seite neunmal Teilnehmer an den Treffen der „Bilderberg-Gruppe“[4], einer informellen
Zusammenkunft wichtiger Staatsmänner an verschiedenen Orten der Welt.
Man kann sagen, dass er nicht nur
der entscheidende „Player“ bei der Zerstörung der Sowjetunion war, indem er am
30. Mai 1990 Michael Gorbatschow im Weißen Haus „über den Tisch zog“, wie ich
in meinem vorigen Beitrag nachgewiesen habe, sondern auch einer der wesentlichen
Architekten des durch die Kriege gegen die sieben Schurkenstaaten, die
Präsident Bush als „Axis of Evil“ bezeichnete, begonnenen Projekts für ein „Amerikanisches
Jahrhundert“, das mit dem Donnerschlag vom 11. September eingeleitet worden
ist.
Seine juristische Karriere begann
Zoellick nach seinem Abschluss, den er an der Harvard Law School im Jahre 1981
mit dem Prädikat „summa cum laude“ gemacht hatte, als Rechtsanwalt-Assistent
von Patricia Wald im „United States Court of Appeals for the District of
Columbia Circuit“.
Dieses Berufungsgericht ist das kleinste
von insgesamt dreizehn US-amerikanischen Berufungsgerichten und liegt im
kleinsten „Bundesstaat“ der USA, im „District of Columbia“ (D.C.), in
unmittelbarer Nachbarschaft zum Regierungssitz in Washington D.C.
Patricia Wald (1928 – 1919) war als
erste Frau vorsitzende Richterin („Chief Judge“) an diesem Berufungsgericht. Nach
ihrer Graduation hatte sie als Gerichtsassistentin Anfang der 50er Jahre die
Berufungssache der später zum Tode verurteilten amerikanischen Spione Julius
und Ethel Rosenberg behandelt, die als aktive Kommunisten bereits 1949 zusammen
mit Ethels Bruder David Greenglass, der in Los Alamos („Manhattan Project“)
arbeitete, die Pläne für die amerikanische Atombombe verrieten und so das
sowjetische Nuklearprogramm erst ermöglichten, das der Idealist Michael
Gorbatschow nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahre 1986 wieder
auflösen wollte.
In der Zeit, als Robert Zoellick
unter Richterin Wald im besagten Berufungsgericht arbeitete (1982 – 1983),
entstand in New York der elfte Film von Woody Allen, der den merkwürdigen Titel
„Zelig“ trägt. Die Filmhandlung erinnert mich in gewisser Weise an Robert
Zoellick und ich sehe hier einen inneren Zusammenhang zwischen dem „Berater“
der US-Präsidenten und dem „kleinen Juden“ Leonard Zelig (gespielt von Woody Allen),
der wie ein Chamäleon immer wieder neue Identitäten annimmt, weil er keine
eigene hat. Am Ende wird er sogar ein Berater Adolf Hitlers. Durch die Liebe
einer Frau, seiner Psychiaterin Eudora (gespielt von Mia Farrow aus „Rosemarys
Baby“), findet er schließlich zu sich selbst und wird in Amerika als Held
gefeiert. Diesen Zelig gab es nie, obwohl Woody Allen ihn durch allerlei
Dokumentarfilmmaterial, das er geschickt manipuliert, in die Zeitgeschichte
einbaut und wie eine historische Persönlichkeit erscheinen lässt.
Ähnlich wie die fiktive Figur des
Zelig in Woody Allens „Mockumentary“[5] erscheint Robert Zoellick
immer wieder in neuen Zusammenhängen und spielt dabei im Hintergrund immer eine
entscheidende Rolle, ohne dass er – ähnlich einem Chamäleon – ganz klar zu greifen
ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen