Dienstag, 4. Dezember 2018

Konferenzen



Katowice, Polen: im dreitägigen „Klimagipfel“ mit Vertretern von 190 Staaten, aber nur wenigen Staatschefs, müssen die Politiker in einem der „schmutzigsten“ Staaten Europas feststellen, dass kein Land die vereinbarten Klimaziele aus dem Kyoto-Protokoll (1995) und der Weltklimakonferenz in Paris (2015) erreichen wird, um die globale Erderwärmung bis zum Jahre 2050 unter zwei Prozent der Temperatur von 1990 zu halten.
Buenos Aires, Argentinien: Bundeskanzlerin Merkel kommt zwölf Stunden zu spät zur G-20-Konferenz mit den Staatschefs der zwanzig größten Industriestaaten, weil die Maschine der Bundesregierung wegen technischer Probleme über der Nordsee umkehren und in Köln landen musste. US-Präsident Trump sagt – vermutlich auf Grund des Druckes führender Kreise – sein am Rande der Konferenz geplantes Treffen mit dem russischen Präsident Wladimir Putin ab. Dafür trifft er sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Ping zu einem Bankett. Die beiden einigen sich über geringere Strafzölle und an der Wall Street kommt es am Tag darauf zu einem wahren Feuerwerk der Aktienkurse.
Brüssel, Belgien: Die Finanzminister der Euro-Länder verhandeln eine ganze Nacht exakt 20 Jahre nach dem Beschluss, den Euro in der EU einzuführen, über Reformen. Von sechs Punkten, darunter eine Steuer für Aktienhandel, können sie nur zwei beschließen, darunter die Ausweitung des „Rettungsschirmes“ ESM. Inmitten der Gruppe lacht sich Vampiro Draghi ins Fäustchen.
London, Vereinigtes Königreich: Im britischen Unterhaus haben die Abgeordneten fünf Tage Zeit, um die hundert Punkte des Ausstiegsplanes aus der EU zu diskutieren. Man vermutet, dass sie nur ca. 80 Prozent der Vorschläge von Premierministerin May akzeptieren werden, 20 Prozent jedoch noch einmal mit der EU verhandeln wollen. Es geht um viel Geld.
Paris, Frankreich: Präsident Emanuel Macron sieht sich einer wachsenden Bewegung gegenüber, die seine Steuererhöhungen massiv ablehnt, den Gilets Jaunes. Es sieht ganz danach aus, dass die Franzosen auch die Zugeständnisse, die der französische Premierminister gestern machte, nicht akzeptieren, sondern weiter demonstrieren werden. Es riecht nach Revolution. Der ehemalige Rothschild-Banker kommt auch in Bedrängnis, weil ihn frühere Minister und Regierungsmitglieder beschuldigen, bereits vor seinem überraschenden Aufstieg zum Staatschef durch Schweizer Bankgeschäfte ca. 80 Milliarden Euro aus der französischen Steuerkasse auf Konten diverser Individuen umgeleitet zu haben.[1]
Nürnberg, Deutschland: Bundeskanzlerin Merkel besucht zusammen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den zweitägigen „Digitalgipfel“, in dem es um Künstliche Intelligenz geht und lässt sich zeigen, was heute schon möglich ist. Beide Politiker machen klar, dass Deutschland im weltweiten Wettbewerb um die Entwicklung selbstlernender Maschinen nicht hinter anderen führenden Ländern zurückbleiben darf und versprechen, diese Entwicklung mit Milliardensubventionen zu fördern.[2]
Ich sehe in all diesen Ereignissen eine allgemeine Ratlosigkeit der Politiker und den Rückzug des Menschen aus dem globalen Geschehen. Nachdem bereits vor Jahren die Finanzmärkte die Macht auf dem Planeten übernommen haben, wird nun in rasender Geschwindigkeit die Künstliche Intelligenz gefördert, als habe die Wesenheit, die dahinter steht, keine Zeit zu verlieren, die Herrschaft über die Menschheit zu übernehmen.
Gestern postete ein Facebookfreund eine Passage aus einem Vortrag von Rudolf Steiner aus dem Jahre 1916 zu diesem Thema:
„Sehen Sie, eine der Haupteigentümlichkeiten des Ahriman ist diese, dass er eigentlich jenes unbefangene Verhältnis, das der Mensch, wie er hier auf der Erde lebt, zur Wahrheit hat, gar nicht kennt. Ahriman kennt dieses unbefangene Verhältnis zur Wahrheit nicht, wo man anstrebt, Wahrheit einfach als Übereinstimmung einer Vorstellung mit einer Objektivität zu haben. Das kennt Ahriman nicht. Darum ist es ihm gar nicht zu tun. Durch die ganze Stellung (…), die Ahriman hat im Weltenall, ist es ihm wirklich höchst gleichgültig beim Bilden einer Vorstellung, ob diese übereinstimmt mit der Wirklichkeit. Ihm, Ahriman, handelt es sich bei alledem, was er für sich als Wahrheit – wir würden es im menschlichen Zusammenhang nicht Wahrheit nennen –, aber was er als Wahrheit ausbildet, immer um Wirkungen. Es wird nicht etwas gesagt, um mit etwas anderem übereinzustimmen, sondern um zu wirken. Dies oder jenes wird gesagt, damit es diese oder jene Wirkungen hervorbringt. Für unsere Zeit sind diese Dinge, die aus dem Menschenbündnis mit Ahriman hervorgehen, von ganz besonders großer Bedeutung.“ [3]
Darum geht es bei der Künstlichen Intelligenz: Um das Menschenbündnis mit Ahriman. Das Bündnis mit Mammon war nur die Vorstufe.
Wie die Menschheit als ganze heute bereits in der Umklammerung durch das Kapital gefangen gehalten und „ausgesaugt“ wird, damit einige wenige immer reicher werden können, so wird in naher Zukunft genau das eintreten, wovor Kanzlerin Merkel – und einige Monate vor ihr bereits der amerikanische Unternehmer Elon Musk – in Nürnberg gewarnt hat: Der Mensch wird der Technik dienen und nicht die Technik dem Menschen.


Eben habe ich diesen Text unter „Gedanken zum Tag“ auf Facebook gepostet. Ich habe das eigentlich gar nicht vorgehabt, aber dann dachte ich doch: vielleicht gibt es unter meinen Facebook-Freunden Menschen, die etwas damit anfangen können.
Im Zusammenhang mit dem Film „Grand Canyon“, über den ich gestern ausführlich geschrieben habe[4], habe ich mich wieder den Vorträgen Rudolf Steiners zugewandt, die er am 17. Juni und am 18. Dezember 1912 zu Christian Rosenkreutz gehalten hat, und deren Mitschriften in GA 130 („Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit“) veröffentlicht wurden.
Ich muss sagen, dass mich insbesondere der Vortrag vom 18. Dezember in Neuchatel geradezu schockiert hat. Er war mir bis gestern völlig unbekannt und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als Rudolf Steiner behauptete, dass das ptolemäische Weltbild vom Standpunkt des Okkultismus wahrer als das kopernikanische sei. Das hat mich die ganze Nacht umgetrieben. Natürlich verstehe ich Rudolf Steiners Intention: Er will die Menschen durch solche Aussagen zum Nachdenken bringen und sie aus den Fängen materialistischer Vorstellungen befreien. Er spricht davon, wie die Übernahme des kopernikanischen Weltbildes dazu beigetragen habe, das materialistische Denken zu befördern. In der Tat gibt es heute weltweit wohl kaum noch Menschen, welche die Richtigkeit dieses Weltbildes anzweifeln.
Des Weiteren erfahre ich durch diesen Vortrag, dass Christian Rosenkreutz am Ende des 15. Jahrhunderts verschiedene hochstehende Individualitäten zu einer Konferenz eingeladen hat, bei der unter anderem auch der Buddha – allerdings aus der geistigen Welt heraus – teilnahm. Ich erfahre, dass der Buddha im Jahre 1604 auf dem Mars eine ähnliche Opfertat vollbracht hat, wie der Christus um die Zeitenwende auf der Erde. All dies geschah, um die Menschen, die nach dem Tode die einzelnen Planeten geistig durchwandern müssen, davor zu behüten, in der Marsstufe den negativen Einflüssen schlechter Geister zu verfallen, die dort seit dem 15. Jahrhundert herrschen.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass erst vor wenigen Tagen ein Roboter auf dem Mars gelandet ist, der mithilfe eines Bohrers, der in Deutschland entwickelt wurde, die Bodenbeschaffenheit des Planeten untersuchen soll. Der Mars ist dadurch – zumindest kurzfristig – wieder ins allgemeine Bewusstsein gerückt, allerdings wieder nur im materialistischen Sinne.
Leider kennen heute nur sehr wenige Menschen die Aussagen, die Rudolf Steiner zu diesem Planeten macht. Dabei darf man nie vergessen, dass Rudolf Steiner, wenn er von der Sonne und den Planeten spricht, nie die materiellen Himmelskörper meint, sondern ihre geistige Seite als Wohnsitz geistiger Wesenheiten, die eng mit dem Menschen verbunden sind.
Rudolf Steiner spricht in diesem Zusammenhang auch von Franz von Assisi, den ich besonders verehre. Er sagt:
„Gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts fand daher eine jener Konferenzen statt, wie wir sie hier vor einem Jahr kennen gelernt haben, als nämlich im dreizehnten Jahrhundert Christian Rosenkreutz selbst eingeweiht wurde. Diese okkulte Konferenz der führenden Individualitäten vereinigte Christian Rosenkreutz mit jenen zwölf Individualitäten von damals und noch einigen anderen bedeutsamen Individualitäten der Menschheitsführung. Es waren dabei anwesend nicht nur Persönlichkeiten, die auf dem physischen Plan inkarniert waren, sondern auch solche, die sich in der geistigen Welt befanden. Anwesend war bei jener Konferenz auch dieselbe Individualität, die im sechsten Jahrhundert vor Christus verkörpert war als Gautama Buddha. (…) Im siebenten und achten Jahrhundert (…) war in der Nähe des Schwarzen Meeres eine sehr bedeutende Einweihungsschule, in der Buddha im Geiste lehrte. In solchen Schulen gibt es Lehrer, die im physischen Leibe lehren; aber für die vorgerückteren Schüler ist es auch möglich, Unterweisungen von einem Lehrer zu bekommen, der nur im ätherischen Leibe lehrt. Und so lehrte dort der Buddha für diejenigen, welche die höheren Erkenntnisse aufzunehmen vermochten. Unter den Schülern des Buddha war damals einer, der dann wenige Jahrhunderte darnach wieder inkarniert wurde. Wir haben es also zu tun mit einer physisch lebenden Persönlichkeit, die Jahrhunderte später wieder im physischen Leib lebt, in Italien, und die wir als den heiligen Franz von Assisi kennen. Die eigentümliche Art des Franz von Assisi, die ja so viel Ähnlichkeit hat, auch im Leben seiner Mönche, mit den Schülern des Buddha, ergibt sich aus dem Umstand, dass Franz von Assisi selbst ein Schüler des Buddha war.
Man braucht nur ein wenig den Blick hinzuwenden auf die Eigentümlichkeiten solcher nach dem Geistigen strebenden Menschen wie Franz von Assisi, und solcher, die durch die jetzige Kultur in der Industrie, der Technik und den neueren Entdeckungen der Gegenwart stehen. Es  gab viele, auch okkulte Persönlichkeiten, die in der Seele viel Leid erlebten, als sie denken mussten, dass es in der Zukunft zwei Arten von Menschen würde geben müssen. Und zwar glaubten sie, die eine Klasse werde ganz dem praktischen Leben zugewandt sein, sie werde in der Erzeugung von Nahrungsmitteln, im Bauen von Maschinen und so weiter ihr Heil sehen, sie werde ganz aufgehen im praktischen Leben. Und die andere Klasse werde diejenige sein, welcher Menschen wie Franz von Assisi angehören, die sich wegen des geistigen Lebens ganz abwenden vom praktischen Leben.“
Dazu gehören all die heute noch existierenden „weltfremden“ Menschen, die die junge Sängerin Sarah Lesch in ihrem wunderbaren Lied „Testament“ besingt, wenn sie ausruft: „Wenn ihr das Welt nennt, bin ich weltfremd!“[5]
Rudolf Steiner fährt fort:
„Es war daher ein bedeutungsvoller Augenblick, als zur Vorbereitung jener erwähnten Konferenz Christian Rosenkreutz im sechzehnten Jahrhundert eine Anzahl von Okkultisten, einen größeren Kreis von Menschen zusammenberief, denen er die zwei Arten von Menschen vor Augen stellte, die es in Zukunft geben müsste. Zuerst berief er einen größeren Kreis, später einen kleineren, um den Menschen dieses Bedeutsame zu sagen. Christian Rosenkreutz hielt diese Vorversammlung eine Anzahl von Jahren vorher, nicht weil es ihm unklar war, was zu geschehen hatte, sondern weil er die Menschen zum Nachdenken bringen wollte über die Perspektive der Zukunft. Er sagte ungefähr Folgendes zur Anregung des Denkens: Man sehe hin auf die Zukunft der Welt. Die Welt drängt nach Praxis, nach Industrie, nach Eisenbahnen und so weiter. Die Menschen werden sein wie Lasttiere. Und diejenigen, die das nicht wollen, werden sein wie Franz von Assisi, unpraktisch für das Leben, sie werden nur der inneren Entwicklung leben. – Christian Rosenkreutz machte damals seinen Zuhörern klar, dass es auf Erden kein Mittel gebe, um die Bildung dieser zwei Menschenklassen zu verhindern. Alles, was man für die Menschen tun könne zwischen Geburt und Tod, könne nicht verhindern, dass die Menschen in diese zwei Klassen geteilt würden. Soweit die Verhältnisse auf der Erde in Betracht kommen, ist es unmöglich, Abhilfe zu schaffen für die zwei Klassen von Menschen. Hilfe könne nur kommen, wenn eine Art von Erziehung geschaffen würde, die sich nicht abspiele zwischen Geburt und Tod, sondern zwischen dem Tode und einer neuen Geburt.
Bedenken wir also, dass die Rosenkreutzer vor die Aufgabe gestellt waren, zu wirken aus der übersinnlichen Welt in die einzelnen Menschen hinein.“
Angesichts der oben geschilderten Machtergreifung Ahrimans über die sogenannten „praktischen Menschen“ ist es heute notwendiger denn je, dass sich die „weltfremden“ Menschen mit den Verstorbenen und jenen übersinnlich wirkenden Meister verbinden, welche zur Führung des Menschen und der Menschheit berufen sind.
Das Opfer Buddhas auf dem Mars, so führt Rudolf Steiner in seinem Vortrag aus, war notwendig, um den beiden "Parteien" von Menschen, den "praktischen" und den "weltfremden" die "Wiedervereinigung" zu ermöglichen.

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