Katowice, Polen: im dreitägigen
„Klimagipfel“ mit Vertretern von 190 Staaten, aber nur wenigen Staatschefs,
müssen die Politiker in einem der „schmutzigsten“ Staaten Europas feststellen,
dass kein Land die vereinbarten Klimaziele aus dem Kyoto-Protokoll (1995) und
der Weltklimakonferenz in Paris (2015) erreichen wird, um die globale
Erderwärmung bis zum Jahre 2050 unter zwei Prozent der Temperatur von 1990 zu
halten.
Buenos Aires, Argentinien:
Bundeskanzlerin Merkel kommt zwölf Stunden zu spät zur G-20-Konferenz mit den
Staatschefs der zwanzig größten Industriestaaten, weil die Maschine der
Bundesregierung wegen technischer Probleme über der Nordsee umkehren und in
Köln landen musste. US-Präsident Trump sagt – vermutlich auf Grund des Druckes
führender Kreise – sein am Rande der Konferenz geplantes Treffen mit dem
russischen Präsident Wladimir Putin ab. Dafür trifft er sich mit dem
chinesischen Staatschef Xi Ping zu einem Bankett. Die beiden einigen sich über
geringere Strafzölle und an der Wall Street kommt es am Tag darauf zu einem
wahren Feuerwerk der Aktienkurse.
Brüssel, Belgien: Die
Finanzminister der Euro-Länder verhandeln eine ganze Nacht exakt 20 Jahre nach
dem Beschluss, den Euro in der EU einzuführen, über Reformen. Von sechs
Punkten, darunter eine Steuer für Aktienhandel, können sie nur zwei beschließen,
darunter die Ausweitung des „Rettungsschirmes“ ESM. Inmitten der Gruppe lacht
sich Vampiro Draghi ins Fäustchen.
London, Vereinigtes Königreich:
Im britischen Unterhaus haben die Abgeordneten fünf Tage Zeit, um die hundert
Punkte des Ausstiegsplanes aus der EU zu diskutieren. Man vermutet, dass sie
nur ca. 80 Prozent der Vorschläge von Premierministerin May akzeptieren werden,
20 Prozent jedoch noch einmal mit der EU verhandeln wollen. Es geht um viel
Geld.
Paris, Frankreich: Präsident
Emanuel Macron sieht sich einer wachsenden Bewegung gegenüber, die seine
Steuererhöhungen massiv ablehnt, den Gilets Jaunes. Es sieht ganz danach aus,
dass die Franzosen auch die Zugeständnisse, die der französische
Premierminister gestern machte, nicht akzeptieren, sondern weiter demonstrieren
werden. Es riecht nach Revolution. Der ehemalige Rothschild-Banker kommt auch
in Bedrängnis, weil ihn frühere Minister und Regierungsmitglieder beschuldigen,
bereits vor seinem überraschenden Aufstieg zum Staatschef durch Schweizer
Bankgeschäfte ca. 80 Milliarden Euro aus der französischen Steuerkasse auf
Konten diverser Individuen umgeleitet zu haben.[1]
Nürnberg, Deutschland:
Bundeskanzlerin Merkel besucht zusammen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier
den zweitägigen „Digitalgipfel“, in dem es um Künstliche Intelligenz geht und
lässt sich zeigen, was heute schon möglich ist. Beide Politiker machen klar,
dass Deutschland im weltweiten Wettbewerb um die Entwicklung selbstlernender
Maschinen nicht hinter anderen führenden Ländern zurückbleiben darf und
versprechen, diese Entwicklung mit Milliardensubventionen zu fördern.[2]
Ich sehe in all diesen
Ereignissen eine allgemeine Ratlosigkeit der Politiker und den Rückzug des
Menschen aus dem globalen Geschehen. Nachdem bereits vor Jahren die
Finanzmärkte die Macht auf dem Planeten übernommen haben, wird nun in rasender
Geschwindigkeit die Künstliche Intelligenz gefördert, als habe die Wesenheit,
die dahinter steht, keine Zeit zu verlieren, die Herrschaft über die Menschheit
zu übernehmen.
Gestern postete ein
Facebookfreund eine Passage aus einem Vortrag von Rudolf Steiner aus dem Jahre
1916 zu diesem Thema:
„Sehen Sie, eine der
Haupteigentümlichkeiten des Ahriman ist diese, dass er eigentlich jenes
unbefangene Verhältnis, das der Mensch, wie er hier auf der Erde lebt, zur
Wahrheit hat, gar nicht kennt. Ahriman kennt dieses unbefangene Verhältnis zur
Wahrheit nicht, wo man anstrebt, Wahrheit einfach als Übereinstimmung einer Vorstellung
mit einer Objektivität zu haben. Das kennt Ahriman nicht. Darum ist es ihm gar
nicht zu tun. Durch die ganze Stellung (…), die Ahriman hat im Weltenall, ist
es ihm wirklich höchst gleichgültig beim Bilden einer Vorstellung, ob diese
übereinstimmt mit der Wirklichkeit. Ihm, Ahriman, handelt es sich bei alledem,
was er für sich als Wahrheit – wir würden es im menschlichen Zusammenhang nicht
Wahrheit nennen –, aber was er als Wahrheit ausbildet, immer um Wirkungen. Es
wird nicht etwas gesagt, um mit etwas anderem übereinzustimmen, sondern um zu
wirken. Dies oder jenes wird gesagt, damit es diese oder jene Wirkungen
hervorbringt. Für unsere Zeit sind diese Dinge, die aus dem Menschenbündnis mit
Ahriman hervorgehen, von ganz besonders großer Bedeutung.“ [3]
Darum geht es bei der Künstlichen
Intelligenz: Um das Menschenbündnis mit Ahriman. Das Bündnis mit Mammon war nur
die Vorstufe.
Wie die Menschheit als ganze
heute bereits in der Umklammerung durch das Kapital gefangen gehalten und „ausgesaugt“
wird, damit einige wenige immer reicher werden können, so wird in naher Zukunft
genau das eintreten, wovor Kanzlerin Merkel – und einige Monate vor ihr bereits
der amerikanische Unternehmer Elon Musk – in Nürnberg gewarnt hat: Der Mensch
wird der Technik dienen und nicht die Technik dem Menschen.
Eben habe ich diesen Text unter
„Gedanken zum Tag“ auf Facebook gepostet. Ich habe das eigentlich gar nicht
vorgehabt, aber dann dachte ich doch: vielleicht gibt es unter meinen
Facebook-Freunden Menschen, die etwas damit anfangen können.
Im Zusammenhang mit dem Film
„Grand Canyon“, über den ich gestern ausführlich geschrieben habe[4], habe
ich mich wieder den Vorträgen Rudolf Steiners zugewandt, die er am 17. Juni und
am 18. Dezember 1912 zu Christian Rosenkreutz gehalten hat, und deren
Mitschriften in GA 130 („Das esoterische Christentum und die geistige Führung
der Menschheit“) veröffentlicht wurden.
Ich muss sagen, dass mich
insbesondere der Vortrag vom 18. Dezember in Neuchatel geradezu schockiert hat.
Er war mir bis gestern völlig unbekannt und ich kam aus dem Staunen nicht mehr
heraus, als Rudolf Steiner behauptete, dass das ptolemäische Weltbild vom
Standpunkt des Okkultismus wahrer als das kopernikanische sei. Das hat mich die
ganze Nacht umgetrieben. Natürlich verstehe ich Rudolf Steiners Intention: Er
will die Menschen durch solche Aussagen zum Nachdenken bringen und sie aus den
Fängen materialistischer Vorstellungen befreien. Er spricht davon, wie die
Übernahme des kopernikanischen Weltbildes dazu beigetragen habe, das
materialistische Denken zu befördern. In der Tat gibt es heute weltweit wohl
kaum noch Menschen, welche die Richtigkeit dieses Weltbildes anzweifeln.
Des Weiteren erfahre ich durch
diesen Vortrag, dass Christian Rosenkreutz am Ende des 15. Jahrhunderts
verschiedene hochstehende Individualitäten zu einer Konferenz eingeladen hat,
bei der unter anderem auch der Buddha – allerdings aus der geistigen Welt
heraus – teilnahm. Ich erfahre, dass der Buddha im Jahre 1604 auf dem Mars eine
ähnliche Opfertat vollbracht hat, wie der Christus um die Zeitenwende auf der
Erde. All dies geschah, um die Menschen, die nach dem Tode die einzelnen
Planeten geistig durchwandern müssen, davor zu behüten, in der Marsstufe den
negativen Einflüssen schlechter Geister zu verfallen, die dort seit dem 15.
Jahrhundert herrschen.
Vielleicht ist es kein Zufall,
dass erst vor wenigen Tagen ein Roboter auf dem Mars gelandet ist, der mithilfe
eines Bohrers, der in Deutschland entwickelt wurde, die Bodenbeschaffenheit des
Planeten untersuchen soll. Der Mars ist dadurch – zumindest kurzfristig –
wieder ins allgemeine Bewusstsein gerückt, allerdings wieder nur im materialistischen
Sinne.
Leider kennen heute nur sehr
wenige Menschen die Aussagen, die Rudolf Steiner zu diesem Planeten macht.
Dabei darf man nie vergessen, dass Rudolf Steiner, wenn er von der Sonne und
den Planeten spricht, nie die materiellen Himmelskörper meint, sondern ihre
geistige Seite als Wohnsitz geistiger Wesenheiten, die eng mit dem Menschen
verbunden sind.
Rudolf Steiner spricht in diesem
Zusammenhang auch von Franz von Assisi, den ich besonders verehre. Er sagt:
„Gegen Ende des sechzehnten
Jahrhunderts fand daher eine jener Konferenzen statt, wie wir sie hier vor
einem Jahr kennen gelernt haben, als nämlich im dreizehnten Jahrhundert
Christian Rosenkreutz selbst eingeweiht wurde. Diese okkulte Konferenz der
führenden Individualitäten vereinigte Christian Rosenkreutz mit jenen zwölf
Individualitäten von damals und noch einigen anderen bedeutsamen
Individualitäten der Menschheitsführung. Es waren dabei anwesend nicht nur
Persönlichkeiten, die auf dem physischen Plan inkarniert waren, sondern auch
solche, die sich in der geistigen Welt befanden. Anwesend war bei jener
Konferenz auch dieselbe Individualität, die im sechsten Jahrhundert vor
Christus verkörpert war als Gautama Buddha. (…) Im siebenten und achten
Jahrhundert (…) war in der Nähe des Schwarzen Meeres eine sehr bedeutende
Einweihungsschule, in der Buddha im Geiste lehrte. In solchen Schulen gibt es
Lehrer, die im physischen Leibe lehren; aber für die vorgerückteren Schüler ist
es auch möglich, Unterweisungen von einem Lehrer zu bekommen, der nur im
ätherischen Leibe lehrt. Und so lehrte dort der Buddha für diejenigen, welche
die höheren Erkenntnisse aufzunehmen vermochten. Unter den Schülern des Buddha
war damals einer, der dann wenige Jahrhunderte darnach wieder inkarniert wurde.
Wir haben es also zu tun mit einer physisch lebenden Persönlichkeit, die
Jahrhunderte später wieder im physischen Leib lebt, in Italien, und die wir als
den heiligen Franz von Assisi kennen. Die eigentümliche Art des Franz von
Assisi, die ja so viel Ähnlichkeit hat, auch im Leben seiner Mönche, mit den
Schülern des Buddha, ergibt sich aus dem Umstand, dass Franz von Assisi selbst
ein Schüler des Buddha war.
Man braucht nur ein wenig den Blick
hinzuwenden auf die Eigentümlichkeiten solcher nach dem Geistigen strebenden
Menschen wie Franz von Assisi, und solcher, die durch die jetzige Kultur in der
Industrie, der Technik und den neueren Entdeckungen der Gegenwart stehen. Es gab viele, auch okkulte Persönlichkeiten, die
in der Seele viel Leid erlebten, als sie denken mussten, dass es in der Zukunft
zwei Arten von Menschen würde geben müssen. Und zwar glaubten sie, die eine
Klasse werde ganz dem praktischen Leben zugewandt sein, sie werde in der
Erzeugung von Nahrungsmitteln, im Bauen von Maschinen und so weiter ihr Heil
sehen, sie werde ganz aufgehen im praktischen Leben. Und die andere Klasse
werde diejenige sein, welcher Menschen wie Franz von Assisi angehören, die sich
wegen des geistigen Lebens ganz abwenden vom praktischen Leben.“
Dazu gehören all die heute noch
existierenden „weltfremden“ Menschen, die die junge Sängerin Sarah Lesch in
ihrem wunderbaren Lied „Testament“ besingt, wenn sie ausruft: „Wenn ihr das
Welt nennt, bin ich weltfremd!“[5]
Rudolf Steiner fährt fort:
„Es war daher ein
bedeutungsvoller Augenblick, als zur Vorbereitung jener erwähnten Konferenz
Christian Rosenkreutz im sechzehnten Jahrhundert eine Anzahl von Okkultisten,
einen größeren Kreis von Menschen zusammenberief, denen er die zwei Arten von
Menschen vor Augen stellte, die es in Zukunft geben müsste. Zuerst berief er
einen größeren Kreis, später einen kleineren, um den Menschen dieses Bedeutsame
zu sagen. Christian Rosenkreutz hielt diese Vorversammlung eine Anzahl von
Jahren vorher, nicht weil es ihm unklar war, was zu geschehen hatte, sondern
weil er die Menschen zum Nachdenken bringen wollte über die Perspektive der
Zukunft. Er sagte ungefähr Folgendes zur Anregung des Denkens: Man sehe hin auf
die Zukunft der Welt. Die Welt drängt nach Praxis, nach Industrie, nach
Eisenbahnen und so weiter. Die Menschen werden sein wie Lasttiere. Und
diejenigen, die das nicht wollen, werden sein wie Franz von Assisi, unpraktisch
für das Leben, sie werden nur der inneren Entwicklung leben. – Christian
Rosenkreutz machte damals seinen Zuhörern klar, dass es auf Erden kein Mittel
gebe, um die Bildung dieser zwei Menschenklassen zu verhindern. Alles, was man
für die Menschen tun könne zwischen Geburt und Tod, könne nicht verhindern, dass
die Menschen in diese zwei Klassen geteilt würden. Soweit die Verhältnisse auf der
Erde in Betracht kommen, ist es unmöglich, Abhilfe zu schaffen für die zwei Klassen
von Menschen. Hilfe könne nur kommen, wenn eine Art von Erziehung geschaffen würde,
die sich nicht abspiele zwischen Geburt und Tod, sondern zwischen dem Tode und einer
neuen Geburt.
Bedenken wir also, dass die Rosenkreutzer
vor die Aufgabe gestellt waren, zu wirken aus der übersinnlichen Welt in die einzelnen
Menschen hinein.“
Angesichts der oben geschilderten
Machtergreifung Ahrimans über die sogenannten „praktischen Menschen“ ist es heute
notwendiger denn je, dass sich die „weltfremden“ Menschen mit den Verstorbenen und
jenen übersinnlich wirkenden Meister verbinden, welche zur Führung des Menschen
und der Menschheit berufen sind.
Das Opfer Buddhas auf dem Mars, so führt Rudolf Steiner in seinem Vortrag aus, war notwendig, um den beiden "Parteien" von Menschen, den "praktischen" und den "weltfremden" die "Wiedervereinigung" zu ermöglichen.
Das Opfer Buddhas auf dem Mars, so führt Rudolf Steiner in seinem Vortrag aus, war notwendig, um den beiden "Parteien" von Menschen, den "praktischen" und den "weltfremden" die "Wiedervereinigung" zu ermöglichen.
[3] Rudolf
Steiner, Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen
Geschichte. Kosmische und menschliche Geschichte, Erster Band, Vortrag vom 28.
August 1916, GA 170.
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