Deutschland wählt. Ich weiß bis
jetzt nicht, ob ich überhaupt wählen gehen werde. Im Grunde kann ich niemanden
wählen. Die Kandidaten sind mir alle viel zu oberflächlich. Ich sehe weit und
breit keinen Staatsmann. Dabei haben sie zum Teil recht klingende Namen:
„Gabriel“, „Angela“ und „Steinmeier“. Von den anderen will ich gar nicht reden:
Schulz, Özdemir, Lindner, Weidel und Wagenknecht. Letztere sagt zwar manchmal
etwas, was ich gut finde. Aber wählen werde ich die Nachfolgepartei der SED
nicht. Natürlich kommt auch die AfD nicht in Frage.
Amerika hat schon gewählt.
Gestern sprach Trump – die Trompete – vor der Generalversammlung der UNO in New
York. Der erste, der seine Rede, in der er einen militärischen
Vernichtungsschlag gegen Nordkorea und die Aufkündigung des Atomabkommens mit
dem Iran ankündigte, war der israelische Ministerpräsident.
Morgen beginnt das jüdische
Neujahr. Die gläubigen Juden feiern dann zwei Tage lang Rosch Ha Schanah.
Gestern war ein heftiges Erdbeben in der Nähe von Mexiko-City. Über der Karibik
verstärkt sich stündlich der dritte Hurrikan dieses Sommers, der in ein paar
Tagen, in der Nacht vom 22. auf den 23. September zu Ende geht. Der Orkan der
höchsten Stufe 5 trägt den biblischen Namen „Maria“ und tobt im Augenblick über
dem amerikanischen „inkorporierten Territorium“ Puerto Rico.
Mir kommt es manchmal so vor, als
habe die Gottheit tatsächlich ins „Widerhorn“ geblasen. Der Schofar ist kein
Musik-Instrument im üblichen Sinne, sondern tatsächlich das Horn eines Widders.
Es erinnert an den Widder, den Abraham einst anstelle seines Sohnes Isaak
opferte.
„Das Horn wird auf eine besondere
Weise in drei Tonfolgen geblasen. Die erste verkündet das Königtum Gottes auf
Erden, die zweite gedenkt des Vertrauens der Patriarchen Abraham und Isaak auf
Gott und die dritte bezieht sich auf die Offenbarung Gottes am Berg Sinai. Nach
Maimonides besteht der Zweck des Hornblasens darin, dass die Menschen über ihre
Taten nachdenken und sich dem Guten zuwenden: „Wacht auf aus eurem Schlaf, ihr,
die ihr eingeschlafen seid, und denkt über eure Taten nach, kehret um und
gedenkt eures Schöpfers.“ (Karl-Heinz Golzio, Basiswissen Judentum, S 50)
Eigentlich steckt in der ersten
Tonfolge bereits das ganze Verhängnis: es wird nie ein „Königreich Gottes auf
Erden“ geben. Das wollten schon die Bolschewiken errichten. Aber es ging in
unendlichen Blutströmen unter. Hätten die Juden Jesus geglaubt, dann wüssten
sie: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“.
Immer wieder kommt es zu solchen
Irrtümern unter intelligenten Leuten. Ich lese gerade bei Peter Selg über den
Münchner Theosophischen Pfingstkongress im Jahre 1907. Damals war es die Leiterin
der Theosophischen Weltgesellschaft, Annie Besant, die den christlichen,
beziehungsweise den christlich-rosenkreuzerischen Schulungsweg, den Rudolf
Steiner vertrat, ablehnte. Das führte zu der bekannten Spaltung zwischen der theosophischen und der anthroposophischen Gesellschaft kurz vor dem Ersten Weltkrieg (1912/13).
1907 hätte Annie Besant ihren
Kurs noch ändern können. Aber sie wollte ihren Sinn nicht ändern, so wie die „auserwählten“
Juden bis heute ihren Sinn nicht ändern wollen, auch wenn Maimonides ihnen,
fast in den gleichen Worten wie der Täufer, zuruft: „Kehret um!“
Nun gut, dann wird Karma walten. Und
die Naturkatastrophen in Asien und Amerika, deren Zeugen wir heute sind, sind
nur die Vorboten.
Wenn Amerika wirklich eine
Atombombe auf Nord-Korea wirft, dann haben wir alles andere als das „anbrechende
Königreich Gottes auf Erden“. Dann haben wir die Hölle auf Erden.
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