Gestern habe ich in meinem
Crailsheimer Kurs zusätzlich fünf (Schul-) Stunden unterrichtet, und zwar von
16.00 bis 20.00 Uhr.
Als ich zurück nach Schwäbisch
Hall fuhr, sah ich vor mir im Westen die schmale, untergehende Mondsichel.
Leider war der Himmel über ihr bewölkt. Aber in Gedanken sah ich das Sternbild
der Jungfrau und ich dachte an das „große Zeichen“ aus der Offenbarung (12, 1).
Auch heute Morgen war der Himmel bewölkt und es war unmöglich, das Sternbild
des Löwen mit den drei Planeten zu sehen, die sich im Augenblick dort
aufhalten. Das Sternbild hat neun Fixsterne. Rechnet man Mars, Venus und Merkur
dazu, die gerade durch den Löwen wandern, dann kommt man auf zwölf Sterne. Wenn
die Sonne aufgeht, dann geht sie heute im Zeichen der Jungfrau auf – anders als
in der Astrologie, wo sie in der Waage aufgeht. Wir haben also „ein Weib, mit
der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine
Krone von zwölf Sternen“ (Off. 12, 1).
Jupiter, der Planet der Weisheit,
befindet sich im Sternbild er Jungfrau.
.
Um 10.00 Uhr war ich im Gottesdienst
in der evangelischen Kirche. Es wurden die sieben neuen Konfirmanden
vorgestellt: drei Jungen und vier Mädchen. Ich war erstaunt über die große Ernsthaftigkeit der
14jährigen Jugendlichen. Sie haben mit klaren Stimmen und mit Verstand die
Gebete vorgelesen, beim Abendmahl Brot und Wein ausgeteilt und danach die
Fürbitten gelesen.
Ich musste bei diesen sieben
unmittelbar an die „Clique“ aus Stephen Kings Roman „Es“ denken. Möge es den
sieben ebenfalls gelingen, die Monster (bzw. Ängste in sich) zu besiegen.
Im Roman "Es" sind es sechs Jungen und
ein Mädchen, die das Monster bekämpfen. Sie lernen sich im Jahre 1958 mit etwa 11 Jahren in einem kleinen amerikanischen
Ort kennen und nennen sich „Club der Verlierer“, weil jeder einen
Makel hat. Dennoch ergreifen sie später gute Berufe und wirken erfolgreich in der ganzen Welt. Nur der schwarzhäutige Mike (Michael)[1] bleibt in dem
Heimatstädtchen zurück und leitet dort die Bibliothek. Er verwaltet gleichsam
das in verschiedenen Dokumenten „gesammelte Wissen“ der bei den anderen bereits
weitgehend verdrängten Ereignisse des Jahres 1958, als das Böse in Form von
„Es“ zum ersten Mal sein Haupt erhob. „Es“ nimmt immer die Gestalt der Angst
an, die eines der sieben Mitglieder des „Clubs der Verlierer“ gerade am meisten
hat: die des Clowns, des Riesenvogels oder auch des Werwolfs. „Es“ scheint in der
Kanalisation, also „unterirdisch“, zu leben und taucht alle 27 Jahre wieder auf.
Als es im Jahre 1985 wieder so weit ist, ruft Mike seine Freunde von damals zusammen
und gemeinsam besiegen sie in diesem Jahr tatsächlich das Böse und seine Brut.
Die Zahl von 27 Jahren ist
interessant. Viele große Film- und Popstars starben in diesem Alter, angefangen
mit dem Idol der 50er Jahre, James Dean. In den 60er und 70er Jahren waren es Jimmy
Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison von den Doors.
Stephen King war 27, als er 1974 seinen
ersten Erfolg als Schriftsteller mit dem Roman „Carrie“ feiern konnte. Beinahe
wäre auch er durch seinen Alkoholkonsum - ebenfalls mit 27 - gestorben. Interessant
ist auch, dass wiederum 27 Jahre später, also im Jahre 2001 ein Ereignis
eintraf, in dem viele den Einbruch des Bösen in die globalisierte Welt sehen: der
Angriff auf die beiden WTC-Türme.
Rudolf Steiner hat einmal
ausgeführt, dass das 27. Lebensjahr in unserem jetzigen Zeitalter in jedem
Lebensgang eine Krise signalisiert. Wenn der Mensch in diesem Alter seine
geistige Entwicklung nicht selbst in die Hand nimmt, dann bleibt er in gewisser
Weise bei dem erreichten Status Quo stehen. Bis zum 27. Lebensjahr wird dem
Menschen alles geschenkt durch höhere geistige Mächte. Zur Emanzipation des
Menschen gehöre es nun, dass er sich selbst um seine geistige Fortentwicklung
bemüht. Dieser Zeitpunkt wird in Zukunft immer früher erreicht werden. Rudolf
Steiner nennt das das „Jüngerwerden“ der Menschheit.
[1]
Auch in Romeros Zombiefilm „Night of the Living Dead“ aus dem Jahre 1968 ist
der Held ein Afro-Amerikaner.
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