Es ist Allerheiligen.
Es ist im Gegensatz zum gestrigen
letzten sonnigen Oktobertag ein grauer Novembertag.
Eben habe ich wohl eine
Dreiviertelstunde lang in „Facebook“ geblättert und bin auf das Chanson
„Göttingen“ von Barbara aus dem Jahre 1964 gestoßen. Schon wieder 1964! Zum
ersten Mal habe ich die deutsche Version gehört, wie sie Barbara wohl in jenem
Jahr auch in der Stadt, dessen Name das Lied trägt, gesungen hat. Am Ende warnt
die (jüdische) Sängerin, die just in jenem Jahr, als die Stadt Ellwangen
anlässlich ihrer 1200 Jahr Feier die Städte-Partnerstadt mit der französischen
Stadt Langres einging, für einen nachhaltigen Frieden zwischen Franzosen und
Deutschen eintritt, vor den Folgen eines neuen Waffenganges zwischen den beiden
Ländern; dann, so singt sie, würde nichts mehr übrig bleiben von Göttingen. Sie
ruft: „Lasst nie wieder Hass die Welt zerstören!“ Dieser Apell ist heute
aktueller denn je.
Das Lied „Göttingen“ erinnert mich
unmittelbar an den Song „First we Take Manhattan“ von Leonard Cohen aus dem
Jahre 1988[1]. Der
(jüdische) Sänger singt von den „Signals in the Heaven“, davon, dass er jede
Nacht gebetet hat, dass sein „Werk“ beginnen kann. Manche haben den Song als
Prophetie verstanden, als 13 Jahre später, am 11. September 2001 Manhattan
„angegriffen“ wurde, und warten nun darauf, dass auch Berlin „genommen“ wird.
Es ist auch die Rede von einem „Father’s Day“, an dem überall Verwundete
herumliegen. Damit ist vermutlich „Christi Himmelfahrt“ gemeint. Dieser
Feiertag wird in Deutschland traditionell als Vatertag gefeiert, so wie der
Reformationstag bei manchen – wie in den angelsächsischen Ländern – mit
„Halloween“ (All-Saints-Eve = der Abend vor Allerheiligen) gleichgesetzt wird.
Handelt es sich in dem Song, was die
„Einnahme von Berlin“ anbelangt, um einen Plan dunkler Kräfte? Wenn das
Lyrische Ich (das man nicht mit dem Sänger verwechseln sollte) singt „I
practise every night“, dass es also jede Nacht „praktiziert“, dann ist damit
wohl eine „magische“ Handlung gemeint, durch die böse Dämonen beschworen werden
sollen.
Es soll tatsächlich Leute geben, die
sich in der Nacht zwischen Halloween und Allerheiligen auf den Friedhöfen
versammeln und dort eine Art „Totenbeschwörung“ vollziehen. Der Monat November
ist der Monat des Skorpions[2] und mit
all seinen Festen eher ein düsterer Monat: Allerheiligen, Allerseelen,
Totensonntag.
Auch in dem vor 50 Jahren (1969)
entstandenen Lied „The Partisan“[3] besingt
Leonard Cohen die Toten: „The wind, the wind is blowing, through the graves the
wind is blowing.“ Wieder geht es um die Deutschen (Les Allemands), die in dem
Lied die Familie des Partisanen getötet haben.
Was ist das nur für ein Land, in dem
ich lebe!?
[1] Zu
Beginn singt Leonard Cohen „They sentenced me to twenty years of boredom” (Sie
verurteilten mich zu zwanzig Jahren Langeweile); Zählt man von 1988 20 Jahre zurück, dann kann man auf das Jahr
1968 zurückkommen, als überall auf der Welt unter der Jugend revolutionäre
Aufbruchsstimmung herrschte. Damals wurden auch etliche Studenten durch
Gerichtsurteile „zum Schweigen“ gebracht. https://www.youtube.com/watch?v=vCD4JuuJG1g&feature=share
[2] Rudolf
Steiner sagt in einem Vortrag vom 31. August 1909, dass es sieben gute und
fünf böse Sternbilder gibt. Die sieben guten gehen vom „Widder“ bis zur
„Waage“, die fünf bösen vom „Skorpion“ bis zu den „Fischen“. Siehe meinen
„Kommentar zum Zeitgeschehen“ vom 11.Mai 2019: https://jzeitgeschehenkommentare.blogspot.com/2019/05/old-shatterhand-und-winnetou-geistig.html
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