Samstag, 6. Mai 2017

"Die Freiheit der Kunst" und "Marionetten"

Ich habe eben auf der russischen Rutube-Seite den neuen Song der „Söhne Mannheims“, „Marionetten“, angehört, gegen den sich die Mainstream-Medien im Augenblick „eingeschossen“ haben. Am Freitag kam eine ganzseitige ablehnende Kritik in der Bildzeitung und im Journal am Mittag auf dem Kultursender SWR2 die Kritik des Mannheimer Literaturwissenschaftlers Jochen Nörisch. Beide bliesen in das gleiche Horn: der Song würde „rechtsextreme“ Positionen vertreten. Sowas sei mit der „Freiheit der Kunst“ kaum noch zu vereinbaren, wogegen das Berliner Aktionsbündnis „Zentrum für politische Schönheit“ allenthalben gelobt und auch in Kultursendern beworben wird.
Hier findet nichts anderes, als jene Spaltung der Gesellschaft, die schon auf politischer Ebene unversöhnliche Fronten geschaffen hat, in einem Bereich statt, der eigentlich „frei“ sein sollte: im Bereich der Kunst.
Ich bin lange nicht einverstanden mit manchen ästhetischen Produkten, die heute im Namen der Kunst das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Aber ich halte es aus und kritisiere sachlich, wo ich Kritik üben möchte, zum Beispiel in meinem Blog "Johannes Stürmer Filmkritik".
Kunst ist im Sinne Schillers der einzige Bereich, in dem keine Notwendigkeit herrscht. Der Mensch sei nur dort ganz Mensch, wo er spiele. Und es gibt nun einmal auch subversive Spiele.
Ob ein Aktionsbündnis dazu aufruft, Angela Merkel und Walter Steinmeier bei E-Bay zu versteigern, oder ob Xavier Naidoo die Bauern aufruft, sich mit der Forke gegen ihre Unterdrücker zu wehren, ist natürlich subversiv, denn es kratzt an dem Selbstverständnis unserer Politiker. Aber eine Demokratie muss Kritik aushalten.
Neulich war der Tag der Pressefreiheit.
Auch dieser Bürgerrechts-Artikel des Grundgesetzes wird immer mehr ausgehöhlt, denn „rechtspopulistische“ Meinungen werden von den Mainstream-Medien ausgegrenzt und als „Schmierereien“ oder „Verschwörungstheorien“ stigmatisiert. Niemand soll auf die „Wahrheiten“ aufmerksam werden, die jene vertreten, die sich ebenfalls Sorge um die Zukunft unserer Demokratie machen.
Das Label „rechtspopulistisch“ ist ein politischer Kampfbegriff, der die öffentliche Meinung zur Zeit allenthalben bestimmt. Wer aus der Reihe tanzt und damit Erfolg hat, wird, wie Xavier Naidoo, damit versehen und bei unkritischen Geistern dadurch aus dem Diskurs getilgt. Der Herr Professor [1] weigerte sich auf SWR2 demonstrativ, das Lied einer literarischen Interpretation zu unterziehen, weil er es „eindeutig“ für einen „widerwärtigen, dummen, rechtsradikalen Text“ hält.
Xavier Naidoo, der „Kerl, der sehr gut verdient“ rufe in seinem Song zu „Mord und Totschlag“ auf, was so überhaupt nicht stimmt. Mich erschreckt das Vokabular, das solche „Wissenschaftler“ bei ihrer „Argumentation“ benützen, wie erst neulich, als ein anderer Kommentator auf SWR2 von dem „dreckigen Maul“ Bernd Höckes sprach. Der politische Gegner wird so einfach entmenschlicht. Das eben ist das Gegenteil von Pressefreiheit, wie ich sie verstehe. Das ist „Beleidigung“.
Das Lied, das unsere Literaturkritiker „zum Kotzen“ finden, wird von unseren Rechteverwaltern auf Youtube ständig gelöscht, so dass man sich kaum ein eigenes Urteil bilden kann.

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