Mittwoch, 7. November 2018

"Kriegsziele" - Weitere Aspekte im Vortrag von Rudolf Steiner vom 15.Januar 1917


Rudolf Steiners Vortrag vom 15. Januar 1917 beschäftigt mich weiter.
Er hat so viele interessante Aspekte und vermag die ganze nachatlantische Menschheitsgeschichte an zahlreichen Stellen wie blitzartig zu erhellen. So bietet er eine Fülle von Anregungen, denen ich gerne in der Zukunft intensiver nachgehen würde. Andererseits ist es unmöglich, alle Fäden aufzugreifen und „weiterzuspinnen“, weil es einfach zu viele sind, die in dem Vortrag gereicht werden.
Einen möchte ich aber doch heute aufgreifen, weil er in das Themengebiet fällt, das mich seit Januar 2016 beschäftigt, als ich den Film „Die Nacht der Generäle“ sah, der für mich in Bezug auf jüdische Machinationen und Manipulationen ein Schlüsselerlebnis war. Das andere Schlüsselerlebnis fiel wohl in dasselbe Jahr, als ich in meinem Sprachkurs mit den syrischen Flüchtlingen, die Grenzen ihrer Heimat besprechend, auch Israel erwähnte. Ich sehe bis heute das Gesicht eines Kursteilnehmers vor mir, der traurig den Kopf schüttelte und mich korrigierte: „Palästina“.
Israel gibt es für ihn nicht.
Gestern hörte ich in einem Bericht auf SWR2, unmittelbar vor den 7.30-Uhr-Nachrichten, von einem Angriff israelischer Drohnen auf drei Jugendliche, die auf das Feld nahe bei der israelischen Grenze gegangen waren, um dort Gemüse zu holen. Alle drei wurden getötet. Ich erfuhr auch, dass seit den Protesten der Palästinenser im Gazastreifen, die mit der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem im Frühjahr dieses Jahres begannen, über 200 Palästinenser getötet wurden. Diesen steht ein getöteter Israeli gegenüber. Evelyn Hecht-Galinski berichtet, dass in diesen Tagen ein Gesetz in der Knesseth zur Abstimmung vorliegt, das die Todesstrafe für Palästinenser wieder einführen will.
Solche Nachrichten erfährt man nur selten.
Die Geschichte des Judenstaates, der aufgrund einer Unterschrift zustande kam, ist auch das – unterschwellige – Thema einer SWR2-Sendung gewesen, die ich mir gestern Vormittag anhörte. Es ging um Lawrence von Arabien, einen der Filmhelden meiner Jugend, seit ich ihn in dem Meisterwerk von David Lean zusammen mit meinem Vater zum ersten Mal im Kino gesehen hatte.
Der Titel der Sendung von SWR2-Redakteur Gregor Papsch lautete: „Held oder Verräter – Wer war Lawrence von Arabien?“ Ausführlich kommt Peter Thorau, der erste deutsche Biograph dieses britischen Offiziers zu Wort. Der deutsche Historiker bekennt:
„Ich habe die Arbeit begonnen unter dem Eindruck des Films. Dass ich dachte, das ist ein großer Mann. Je mehr ich mich mit ihm beschäftigt habe, desto unsympathischer ist er mir geworden, umso kritischer habe ich ihn gesehen, und gegen Ende des Buches habe ich ihn immer bedauert. Es hat mir leid getan, dass dieser Mensch mit sich selbst und der Welt nicht zurechtkam.“
Der Mythos „Lawrence“ wurde von einem amerikanischen Journalisten geschaffen, Lowell Thomas[1]. „Inmitten des Kriegsgetümmels erhielt er 1917 die Erlaubnis, Lawrence einige Tage lang in Arabien zu begleiten. Und Thomas war schnell gefesselt vom exotischen Kriegsschauplatz und seinem extravaganten Helden.“[2]
Peter Thorau erzählt: „Lowell Thomas hat ja vom Schrecken des Weltkrieges an der Westfront gewusst. Dann geht er auf einen angeblichen Nebenkriegsschauplatz, und dort gibt es nun dieses Millionengemetzel nicht. Und dort trifft er in der Märchenwelt des Orients auf einen Mann, der bereit ist, ihm alle möglichen Räuberpistolen zu erzählen, das, was Lowell Thomas wohl auch hören wollte. Ein Mann, der Ideale hat, für diese Ideale in den Krieg zieht, dem es gelingt, angeblich, Araber, edle Wilde zu mobilisieren, um an der Seite Großbritanniens gegen die bösen mit den Deutschen verbündeten Türken zu kämpfen.“
Lowell zog ab 1919 durch die USA, Großbritannien und Australien  und präsentierte mit über 2000 Filmvorträgen den „ungekrönten König von Arabien“. Seine Show hatte immensen Erfolg. 1924 veröffentlichte er sein Buch „With Lawrence in Arabia“. Zusammen mit den Fotos, die er von seinem Idol machte, schuf er damit die Grundlage für den Mythos „Lawrence von Arabien“, den auch der bildgewaltige Film David Leans bedient.
Thomas versteigt sich sogar zur Heiligsprechung dieses am 16. August 1888 als unehelicher Sohn geborenen Walisers, wenn er nach seiner ersten Begegnung mit Thomas Edward Lawrence 1917 in Jerusalem ausruft: „Mein erster Gedanke war, als ich sein Gesicht sah, dass es sich bei ihm um den jüngsten wiederauferstandenen Apostel handeln müsse. Seine Erscheinung war gelassen, fast heilig in ihrer Selbstlosigkeit und Würde.“
Dieser Film verfestigte den Mythos vor allem auch durch seinen Hauptdarsteller Peter O’Toole, der in der Rolle des Lawrence schlagartig weltberühmt wurde. Insbesondere der legendäre Wüstenmarsch nach dem türkisch besetzten Akaba am Roten Meer, den T.E. Lawrence 1926 in seinem Werk „Die sieben Säulen der Weisheit“ beschrieb, ist so atemberaubend gut gefilmt, dass man ihn als Zuschauer nie wieder vergisst.
Die Sendung verschweigt auch nicht die Doppelstrategie der britischen Regierung:
„Parallel zur Absprache mit Sherif Hussein von Mekka verhandelt die britische Regierung jetzt auch mit Frankreich über die osmanische Beute. Und Paris will bei der Verteilung des arabischen Kuchens nicht leer ausgehen. 1916 vereinbaren Briten und Franzosen das nach den Verhandlungsführern benannte Sykes-Picot-Abkommen: Danach sollen nach Abzug der Osmanen die arabischen Provinzen zweigeteilt werden. Die willkürliche Grenzziehung ist als ‚Linie im Sand‘ berühmt geworden. Die Gebiete nördlich der Linie sollen an Frankreich fallen, die südlichen an Großbritannien. (…) Lawrence hat spätestens im Mai 1917 von den britischen Verhandlungen mit Frankreich erfahren.“
Und nun wird der entscheidende Zusammenhang hergestellt:
„Zusätzlich zum Sykes-Picot-Abkommen kommt es im Herbst 1917 zu einer weiteren folgenschweren Absprache, dieses Mal zwischen den Briten und europäischen Zionisten. In der nach dem britischen Außenminister benannten ‚Balfour-Declaration‘ stellt die britische Regierung den Juden die ‚Errichtung einer nationalen Heimstatt für das jüdische Volk in Palästina‘ in Aussicht.
‚Die Juden können uns mehr nutzen als die Araber‘, so die knappe Analyse des britischen Premierministers Lloyd George. Die vor Frankreich geheim gehaltene Balfour-Vereinbarung wird später zur Basis des Staates Israel.“
Lawrence von Arabien nimmt im Januar 1919 als Berater des britischen Kriegsministers Winston Churchill an den Pariser Friedensverhandlungen teil:
„Auf der Grundlage des Sykes-Picot-Abkommens werden Grenzen gezogen und neue Staatsgebilde geschaffen, die im Wesentlichen bis heute Bestand haben: Irak, Syrien, Jordanien, Libanon, Palästina. Der amerikanische Historiker David Fromkin spricht von einem ‚Frieden, der jeden Frieden beendete‘ Die Auswirkungen sind spürbar bis heute. Wie keine andere Region der Welt ist der Nahe Osten eine von Krieg und Staatenzerfall geprägte Region.“
Am Vormittag des 13. Mai 1935 verunglückt T.E. Lawrence in der Nähe seines Cottage in Südengland auf seinem Motorrad, weil er zwei hinter einer Kuppe plötzlich auftauchenden Kindern ausweichen muss. Sechs Tage darauf stirbt er.
Wenn man sensibel für Daten ist, dann kann einem auffallen, dass sich dieser schicksalsmäßige Unfall auf den Tag genau 13 Jahre vor der Gründung des Staates Israel ereignete, was für mich kein Zufall ist.
Ich hatte gestern aus dem Vortrag Rudolf Steiners vom 15. Januar 1917 eine Stelle zitiert, in der der Geisteswissenschaftler aufzeigt, dass der von Karl Marx geschilderte  „Klassenkampf“ ein Prinzip ist, das insbesondere „in der britischen Seele“ waltet.
Rudolf Steiner führt weiter aus:
„Und wenn man alles, was seit Cromwell in der britischen Seele waltet, seinen Impulsen nach studiert, so bekommt man Material für das dritte Prinzip, für den Klassenkampf.“ (S 123)
Die Herausgeber der Neuauflage der „Zeitgeschichtlichen Betrachtungen“, die im Jahre 2011 erschien, haben diese Impulse studiert und einiges an Material zusammengetragen, wie man in den Anmerkungen zu Seite 122 nachlesen kann (Band III der Taschenbuchausgabe, S 557ff):
Dort lese ich:
„Oliver Cromwell (1599 – 1658), englischer General und Staatsmann in der Zeit der Republik – er war von Dezember 1653 bis September 1658 Lordprotektor des ‚Commonwealth of England, Scotland and Ireland‘ –, sah die Weltmission des englischen Volkes in der Ausbreitung des Gottesreiches über die ganze Erde. Als das von Gott auserwählte Volk – ‚God’s own people‘ – war das englische Volk berufen, über die Freiheit, die Gerechtigkeit und den Frieden in der Welt zu wachen. Darin sah er die Rechtfertigung für das britische Weltmachtstreben. In seiner Eröffnungsrede vor dem englischen Parlament am 14./4. September 1654 stellte Oliver Cromwell gleich einleitend fest:
Sie haben sich hier getroffen zum wichtigsten Anlass, den, wie ich glaube, England je erlebt hat, da auf Ihren Schultern das Wohl dreier großer Nationen (England, Schottland, Irland) ruht, mitsamt den Territorien, die zu ihnen gehören. Und wahrhaftig, ich glaube, ich kann ohne Übertreibung sagen, dass auf Ihren Schultern das Wohl aller christlichen Völker dieser Welt ruht. (…) Das Wirken Gottes an uns lässt sich nach meiner Kenntnis nur vergleichen mit dem, was heute ausführlich und einsichtsvoll vor Ihnen ausgebreitet wurde – wie Israel durch viele Zeichen und Wunder aus Ägypten durch die Wüste zu einem Ort der Ruhe geführt wurde.‘
Die Vorstellung vom englischen Volk als dem von Gott auserwähltem Volk – als dem neuen Israel – war prägend für die Vorstellungswelt der Puritaner, in deren ideellen Umkreis sich auch Oliver Cromwell bewegte. So bemerkt die amerikanische Historikerin Barbara Tuchman in ihrem Buch ‚Bibel und Schwert. Palästina und der Westen‘ (Frankfurt am Main 1983) zum puritanischen Weltverständnis (Vii. Kapitel, ‚An der Schwelle der Verheißung: das puritanische England und die Hoffnung Israels‘):
Das Denken der Puritaner wurde vorwiegend vom Alten Testament bestimmt, in dem berichtet wurde von der unbeirrbaren Überzeugung eines Volkes, vom Herrn auserwählt zu sein, Sein Werk auf dieser Erde zu verrichten. Diesen Bericht bezogen sie nun auf sich selbst. Sie waren die selbsterwählten Erben des Bundes Abrahams mit Gott, die wiederverkörperten Heiligen Israels, mit den Worten Jeremias ‚Die Streitaxt des Herrn‘. Ihre Führer waren die Propheten, ihren Trost fanden sie in den Psalmen. Ihre Hingabe, ihren Gehorsam und ihre Erleuchtung schuldeten sie nicht dem Himmlischen Vater Jesu, sondern Jehova, dem Herrn der Heerscharen. Die Heilige Schrift, das Wort Gottes, Seinem auserwählten Volk offenbart, war ihr Gebot am heimischen Herd wie auf dem Schlachtfeld, im Parlament wie in der Kirche. (…) Mit den Puritanern drang der Einfluss hebräischer Sprach- und Gedankenwelt ins Land, die zwar durch das Alte Testament vermittelt, jedoch durch die Bemühung verzerrt wurde, die Sittenlehre, Gesetze und Gebräuche, die in einem Volk des Nahen Ostens vor mehr als zweitausend Jahren entstanden waren, in das England der Nachrenaissance einzuführen. In ihrer Hingabe an Kapitel und Vers der hebräischen Schriftzeugnisse übernahmen die Puritaner, ohne sich von dem Sprung über zwei Jahrtausende beirren zu lassen, die Gedankenwelt eines Hirtenvolkes, das sich zur Zeit Abrahams aus dem Götzendienst zum Monotheismus vorgetastet hatte, oder von Sklaven, die zur Zeit des Auszugs aus Ägypten über Pharao triumphiert hatten, oder von Kriegern, die zu Lebzeiten Sauls und Davids die Grenzen eines neuen Staates abgesteckt hatten. (…) Es störte sie nicht, dass diese geschichtliche Überlieferung eine Zeitspanne von nahezu anderthalb Jahrtausenden umfasste, von Abraham bis Judas Makkabäus – die Puritaner schluckten das Ganze mit dem gleichen Eifer.‘
Diese Überzeugung – das angelsächsische Britentum als das von Gott auserwählte Volkstum – bildete die Grundlage für solche Vorstellungen, die in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im angelsächsischen Kulturkreis gepflegt wurden und die von einer naturgemäßen Verwandtschaft mit dem Judentum ausgingen. So geht zum Beispiel der amerikanische Geistliche Thomas Rosling Howlett (…) in seiner Schrift ‚Anglo-Israel and the Jewish Problem. The ten lost tribes of Israel found and identified in the Anglo-Saxon Race‘ (Philadelphia 1892) von einer solchen Verwandtschaft aus, indem er das British Empire mit dem Stamm Efraim und die Vereinigten Staaten mit dem Stamm Manasse identifiziert und deshalb für eine Aufnahme der Juden in diesen Ländern eintritt (Part VII, Chapter I, ‚The Jewish Problem‘):
Gott sei Dank gibt es genug Raum in den Ländereien der Angelsachsen für die 7000000 Verwandten aus dem Hause Juda. Die vollständige Fläche des Territoriums von Efraim, wofür das Britische Imperium steht, beträgt 9416000 Quadratmeilen – und auch Manasse, verkörpert in den Vereinigten Staaten, verfügt über ein großes Stück Land, das sich vom Atlantik bis zum Pazifischen Ozean, vom Golf von Mexiko bis Alaska erstreckt und wo sie jederzeit willkommen sind. Es ist bemerkenswert, dass der Eigentümer dieser weiten Besitzungen jene Rasse ist, die mit dem Juden Umgang pflegt. Dies, zusammen mit unserer Herkunft von den verlorenen Stämmen Israels, ist der Schlüssel für die Lösung dieses gewaltigen und weltweiten Problems (der Judenfrage). Staatsbürgerschaft mit den Angelsachsen ist die Bestimmung der Juden‘“
Es gibt Juden, welche in ähnlichen Analogieschlüssen wie Howlett, der Berean Baptist aus Philadelphia, die Deutschen mit einem alttestamentarischen Volk gleichsetzen, und zwar mit den Amalekitern, dem Erzfeind der Israeliten. Diese Gleichsetzung kann man zum Beispiel in dem Holocaustdenkmal in Den Haag sehen, das einen Davidstern und die Erschlagung von Juden durch einen erbarmungslosen Deutschen zeigt. Darunter ist die Schrift auf Niederländisch und Hebräisch eingraviert, die aus dem Alten Testament (5. Buch Mose Deuteronomium 25, 17 und 19) stammt:
„Denke daran, was dir die Amalekiter taten – Das vergiss nicht!“
Der Britische Imperialismus wurde bereits vor dem Weltkrieg in der Nachfolge Israels zur „Streitaxt des Herren“ und überzog die ganze Welt mit Kriegen, von Südafrika bis zum Sudan, von China bis Mittelamerika.
Eines der Kriegsziele des British Empire im Ersten Weltkrieg war die Schwächung des reichsdeutschen Konkurrenten auf dem Kontinent, der unter Kaiser Wilhelm II. und den deutschen Ingenieuren immer stärker geworden war und in die Märkte, die damals von Großbritannien beherrscht wurden, vordrängte.
In diesem Sinne kann man durchaus von einer Art „Klassenkampf“ sprechen. Die britischen Arbeiter, die für den Weltmarkt produzieren mussten, sollten sich gegen die Aristokraten auf dem Kontinent wehren, die ihnen den Absatz ihrer Erzeugnisse erschwerten. Deshalb erfand die britische Regierung das Label „Made in Germany“, nicht, um die Qualität deutscher Waren herauszustellen, sondern im Gegenteil, um sie herabzusetzen. Dazu beschloss die britische Regierung am 23. August 1887 den „Merchandise Marks Act“[3].
Als an Weihnachten 1916 die deutsche Heeresleitung und der Kaiser den Allierten ein Friedensangebot machten, verweigerten es die führenden Persönlichkeiten in England und Frankreich, darauf einzugehen. Anknüpfend an die Aussage Rudolf Steiners zu der beliebten Methode gewisser Kreise – „zuerst zwingt man den anderen, sich zu verteidigen, und dann behandelt man ihn als Angreifer“ – verlangten die Alliierten von den Mittelmächten, dass sie ihre „Kriegsziele“ nennen.
Rudolf Steiner sagt am 15. Januar dazu:
„Man sagt: die Entente hat ihre Kriegsziele genannt, es sollen doch nun auch die Mittelmächte ihre Kriegsziele nennen, damit gleich für gleich spiele. – Überhaupt dieses Geschrei nach den mitteleuropäischen Kriegszielen, das hört man schon seit einiger Zeit. Nun, die Entente-Kriegsziele – wir haben einige von ihnen besprochen. Aber warum sollte denn Mitteleuropa seine Kriegsziele nennen? Es hatte nie welche gehabt! Es hat keine! Daher hat es sich selbstverständlich auf den Standpunkt gestellt: Wir werden verhandeln und gern verhandeln, denn dann wird sich herausstellen, was ihr eigentlich wollt, und dann lässt sich reden, aber von uns aus: Wir haben nichts Besonderes zu sagen; wir wollen nur leben.- Daher kann man natürlich auch sagen: Die sagen ihre Kriegsziele nicht, da muss also etwas Besonderes dahinterstecken. – Es steckt gar nichts anderes hinter dem, was Mitteleuropa heute will, als was es im Jahre 1913 und 1912 auch gewollt hat. Es hat schon damals nicht daran gedacht, irgendwelche Kriegsziele zu haben, und das will es heute noch so halten.“
Es gab vermutlich keinen wacheren und hellsichtigeren Beobachter der Zeitereignisse als Rudolf Steiner. Wenn er in diesem Vortrag betont, dass Mitteleuropa „keine Kriegsziele“ hatte, dann entspricht das der historischen Wahrheit.
Alles, was später (im unnötigen Fortgang des Krieges mit weiteren Millionen Toten) geschah und konstruiert wurde (die deutsche Kriegsschuld) und was wir heute noch in den Geschichtsbüchern lesen, ist Lüge oder Propaganda.


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