Mittwoch, 19. Februar 2020

Information und Desinformation


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Eben sah ich einen ZDF-Bericht[1] mit dem Titel „Jagd auf den Diktator“ über den Einsatz der NATO in Libyen im Jahr 2011. Dieser Bericht macht klar, dass dieser Einsatz gewollt war und dass im Vorfeld eine ganze Propaganda-Maschine aktiviert wurde, um den Machthaber zu dämonisieren. Ein Kongressabgeordneter (Denis Kucinich) erklärt in der Dokumentation, dass die „Ausschaltung“ der drei arabischen Diktatoren Sadam Hussein, Muammar Al Gadhafi und Bashar Al Sadat schon „viele Jahre“ beschlossene Sache war (Minute 22:50).

Danach habe ich einen interessanten Beitrag zum Thema „Idlib“ auf Facebook gefunden:

Hans Christian Wächter an Friedenswerkstatt Hamburg

Frieden in Sichtweite: Syrische Truppen bedrängen letzte Terroristen in Idlib – Türkei schickt Hilfe für Al-Kaida in Syrien und Libyen ++

 

Der seit 2011 andauernde Konflikt in Syrien hätte längst beendet und durch einen politischen Prozess fortgesetzt werden können. Doch einige der Akteure, die diesen Krieg schon von Anfang an angefacht haben, tun derzeit alles, damit ein Frieden so lange wie möglich hinauszögert wird.
Neben den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi Arabien und Katar, machen vor allem Israel und die Türkei negativ auf sich aufmerksam. Während Israel weiterhin völkerrechtswidrige Luftschläge auf Syrien unternimmt und dabei unbeteiligte Zivilmaschinen als Deckung für die eigenen angreifenden Kampfjets in eklatanter Weise missbraucht, fährt die Türkei die Unterstützung für verschiedene Terrorgruppen massiv hoch.
Es steht außer Zweifel, dass in der syrischen Provinz Idlib verschiedene – mit Al-Kaida und ISIS verbundene – Terrorgruppen herrschen. Diese von westlichen Staaten und Medien verharmlosend als „Oppositionelle“ oder „Freiheitskämpfer“ bezeichneten Verbrecher terrorisieren nicht nur die Zivilbevölkerung, sie halten diese auch als Geiseln gefangen und missbrauchen sie als menschliche Schutzschilde. Humanitäre Hilfsgüter werden von den Terroristen abgefangen und Fluchtkorridore werden blockiert oder gezielt beschossen. Aus Idlib heraus greifen diese Al-Kaida-Terroristen auch immer wieder die zivile und militärische Infrastruktur in den angrenzenden – bereits befriedeten Regionen an.
Die Türkei konnte oder wollte die Vereinbarungen von Astana und Sotschi nicht erfüllen. Als „Schutzmacht der Terroristen“ verpflichtete sich Ankara unter anderem die Autobahn-Verbindung-M5 von Kämpfern mitsamt ihrer schweren Kriegswaffen zu räumen und diesen Prozess und die Einhaltung der Waffenruhe mit eigenen Beobachtungsposten zu gewährleisten. Außerdem sollte die Türkei die radikalen Islamisten von den weniger radikalen Kämpfern trennen – wenn es diese überhaupt gibt.
Allerdings geschah daraufhin exakt das Gegenteil, von dem, was abgemacht wurde. Die Terroristen nutzten von da an die türkischen Militärbasen als Ausgangspunkte ihrer Angriffe auf zivile und militärische Ziele in Syrien. Und immer dann, wenn die syrische Armee auf diese Angriffe antwortete, zeigte sich Ankara erbost. Jede Offensive der syrischen Armee endete dann schließlich damit, dass Ankara bei Moskau eine neue Waffenruhe und einen weiteren Zeitaufschub für die Umsetzung der Vereinbarungen von Astana und Sotschi forderte – und auch erreichte. Bis Mitte Januar 2020 funktionierte die Hinhaltetaktik der Türken.
Dann platzte den Verantwortlichen in Damaskus und Moskau der Kragen. Die Streitkräfte Syriens und Russlands begannen eine Offensive gegen die von der Türkei unterstützten Al-Kaida-Terroristen. Dieses Mal stieß die Türkei mit ihrer routinemäßigen Forderung nach einer weiteren Waffenruhe und einem Zeitaufschub für die Vereinbarungen beim Kreml auf taube Ohren. Daraufhin geschahen interessante Dinge!
Die Türkei war plötzlich in Panikmodus und öffnete mehrere neue Fronten aus den von ihr 2017 eroberten Städten wie al-Bab auf die syrische Armee. Sieben syrische und vier russische Militärangehörige wurden dabei hinterhältig getötet. Die rote Linie wurde überschritten. Die russische Antwort kam prompt: Luftschläge auf Al-Kaida-Terroristen in al-Bab – bis diese Front sofort wieder begraben wurde. Und erstmals gab es Luftschläge gegen das türkische Militär in Syrien – mit Toten auf türkischer Seite. Die Türkei versuchte die schnelle Offensive der syrischen Armee in Idlib mit allen Mitteln zu stoppen. Ankara schickte noch mehr Truppen an die Front, um Al-Kaida aktiv zu unterstützen. Die gemeinsamen Angriffe der türkischen Armee und Al-Kaida beantworteten die Streitkräfte Syriens und Russlands mit noch härteren Schlägen – und wieder mit Verlusten auf türkischer Seite.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis türkische Soldaten – die für Erdogan und Al-Kaida ihren Kopf hinhalten – bei Vergeltungsschlägen sterben mussten. Weil Russland den gesamten Luftraum beherrschte, schickte die Türkei in ihrer Verzweiflung immer mehr Bodentruppen in die Kampfzone. Die türkischen Drohungen gegen Russland, auch notfalls Kampfjets abzuschießen, wirkten dumm und unüberlegt. Nun patrouillieren russische Su-35 Kampfjets an der Grenze zur Türkei. Sollte die Türkei etwas Ähnliches wie 2015 versuchen, wird die Antwort dieses Mal verheerend für Erdogan ausgehen.
Und obwohl nahezu alle ethnischen und religiösen Minderheiten Syriens die türkische Invasion ablehnen, die Christen beispielsweise fest hinter Präsident Assad stehen, unterstützen westliche Regierungen und Medien mehr oder weniger offen den völkerrechtswidrigen Vorstoß des NATO-Partners Türkei. Es sind dieselben westlichen Regierungen und Medien, welche die Kurden gegen Assad benutzt und schließlich fallen gelassen haben. Jedes Land außerhalb der NATO hätte der Westen für ein solches völkerrechtswidriges Vorgehen bereits sanktioniert oder mit Krieg bedroht. Aber die Heuchelei und Doppelmoral des Westens kennt keine Grenzen.
Die Türkei hat mit ihrer offenen Unterstützung für Al-Kaida und ISIS-Terroristen allerdings einen immensen Image-Schaden erlitten. Hinzu kommen die Bilder von eigenen Soldaten, die in Särgen heimkehren. Und Bilder von brennenden türkischen Militärkonvois und zerfetzten Panzern zerstörten auch das Bild der „unbesiegbaren Türkei“. Der Stolz der Türken ist angekratzt und der Traum vom neo-osmanischen Reich scheint sich in Luft aufzulösen. Da halfen auch die beweislosen Propagandalügen nichts, wo angeblich die Türkei bei Vergeltungsschlägen hunderte oder gar tausende syrische Soldaten „neutralisierte“. Die Erdogan-Medien müssen solche Erfolgsmeldungen erfinden, um die eigene Bevölkerung zu beruhigen. Auch das russische Militär registrierte keinen einzigen Vergeltungsschlag der Türkei auf Syrien und es gab auch keine Luftraumverletzung. Allerdings lieferte die Türkei moderne tragbaren Luftabwehrraketen an die Terroristen, womit sie innerhalb weniger Tage zwei syrische Hubschrauber abschießen konnten. Al-Kaida wird dank der türkischen Zuwendungen in Zukunft in der Lage sein, überall auf der Welt auch zivile Flugzeuge bei Starts und Landungen abzuschießen. Ein Albtraum wird wahr und die internationale Gemeinschaft schaut tatenlos zu!
Mit seiner harten Herangehensweise wollte Erdogan wahrscheinlich nur eine Drohkulisse aufbauen, um die Russen abermals zum Einlenken zu bewegen – oder zu erpressen. Bisher erfolglos! Die syrische Armee marschiert mit Hilfe russischer Luftunterstützung unbeirrt weiter und befreite innerhalb weniger Tage mehrere strategisch wichtiger Städte, Dörfer und die komplette Autobahn M5 – welche die beiden wichtigsten Städte des Landes verbindet [Damaskus – Aleppo]. Darüber hinaus wurden mindestens 7 türkische Beobachtungsposten durch die syrische Armee umzingelt – hunderte türkische Soldaten sitzen nun in der Falle – und müssen bei weiteren Provokationen durch Erdogan um ihre Leben fürchten.
Denn unverhohlene Drohungen aus Ankara gegen Syrien nehmen von Tag zu Tag zu. Die türkische Regierung fordert bis Ende Februar den Rückzug der syrischen Armee aus der syrischen Provinz Idlib und die Rückgabe der Städte an Al-Kaida. Sollte das nicht geschehen, so droht die Türkei mit einem Alleingang gegen ganz Syrien – ohne Rücksicht auf Russland.
Könnte sich Erdogan dieses Mal überschätzt haben? Immerhin ist die türkische Lira seit dieser Eskalation im freien Fall. Innenpolitisch steht die türkische Regierung massiv unter Druck. Die erfahrenen Generäle und Kampfpiloten sitzen seit dem Putschversuch hinter Gittern. Und der unüberlegte Einmarsch in Idlib bewirkte zudem, dass die kurdische YPG mit der syrischen Armee eine neue Front eröffnen konnte, um die Terroristen westlich von Aleppo einzukesseln. Die nächste Etappe wäre die Rückeroberung von Afrin. Eine solche Demütigung würde Erdogan politisch nicht überleben.
Man darf also gespannt sein, ob die Türkei ihren aggressiven und völkerrechtswidrigen Kurs gegen Syrien beibehält. Die USA sehen derweil ihre Chance, die prekäre Situation für sich zu nutzen, indem man die Türkei und Russland gegeneinander weiter aufwiegelt.
Und die wichtigste Frage: Wie wird Russland auf die andauernden Provokationen reagieren? Wird der Kreml wieder irgendwann klein beigeben, um die Türkei nicht als „Partner gegen den Westen“ zu verlieren? Oder wird Moskau den Preis für die Türkei so weit in die Höhe treiben, bis Erdogan nachgibt? Auf letzteres deutet die erstmalige Verlegung von mindestens 3 russischen strategischen Langstreckenbombern vom Typ Tupolev Tu-160 nach Latakia hin. Und die syrische Armee bringt erstmals nach Jahren die gefürchteten thermobarischen Mehrfachraketenwerfer vom Typ TOS-1A Buratino an die Frontlinien.
Erdogan riskiert das Leben von knapp 10.000 türkischen Soldaten, um Al-Kaida-Terroristen vor der Vernichtung zu bewahren. Anstatt dem Nachbarland zum Frieden zu verhelfen, damit auch die Flüchtlinge zurückkehren können, träumt Erdogan von einer neuen osmanischen Macht im Nahen Osten. Viele Türken in der Türkei blicken mit großer Sorge auf die kommenden Ereignisse und lehnen den Kurs Erdogans strikt ab. Die Türken im Ausland unterstützen hingegen Erdogans Vorgehen – weil sie selbst davon nicht unmittelbar betroffen sind und sich keine Gedanken über mögliche Konsequenzen machen müssen.
Auf der anderen Seite könnte die Türkei Giftgasangriffe inszenieren – dessen Schuld man abermals Syrien anhängt – womit die internationale Gemeinschaft auf den Plan gerufen wird, um Al-Kaida vor der Vernichtung zu retten.
Erdogan ist übrigens nicht nur der Präsident der Türkei, sondern auch ein bekennendes Mitglied der Muslimbruderschaft – die Mutterorganisation von Al-Kaida und ISIS. Unterstützt wird die von den Briten gegründete „Bewegung“ vorwiegend von der Türkei und Katar. In Syrien, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in vielen anderen Staaten gelten die Muslimbrüder als terroristische Vereinigung.
Die Fronten in Syrien ähneln inzwischen denen von Libyen. Nach der Ermordung von Gaddafi hat die UN in Tripolis über die Köpfe der libyschen Bevölkerung hinweg eine Regierung installiert und anerkannt, von denen sich westliche Staaten Zugriff auf die großen Bodenschätze des Landes erhofften. Gestützt wird die „Regierung in Tripolis“ fast ausschließlich durch Terrorgruppen mit Verbindungen zu Al-Kaida und der Muslimbruderschaft. Größte Unterstützer der Terroristen in Libyen sind wieder – wie in Syrien – die Türkei und Katar. Sie kontrollieren in Libyen nur die Hauptstadt Tripolis und Misrata. Der Rest des Landes von Libyen wird von der Gegenregierung in Tobruk mit eigenem Parlament kontrolliert. Dieses Parlament bevollmächtigte den General Haftar, mit der libyschen Armee das Land von den Terroristen zu säubern – also Tripolis und Misrata zu befreien. Unterstützt wird die libysche Armee von Haftar durch Ägypten, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die libysche Armee wird die Offensive auf die von der Türkei unterstützten Terroristen in Tripolis bald wieder aufnehmen. Sollte die Türkei auch in Libyen aktiv eingreifen, bekommt sie es hier mit der ägyptischen Armee zu tun. Kairo hat ein großes Interesse daran, Libyen zu befrieden und den Terrorismus im Keim ersticken zu lassen.
Um doch noch die Oberhand zu gewinnen, schickt die Türkei Kriegswaffen, Soldaten und sogar Terroristen aus Syrien nach Libyen. Sollte Erdogan damit Erfolg haben, könnte die Türkei neben Syrien, nun auch mit Libyen einen weiteren Hebel bekommen, um mit der Flüchtlingskrise die EU zu erpressen. Darüber hinaus will die Türkei mithilfe der „Regierung in Tripolis“ einen Zusammenschluss mehrerer Staaten verhindern, die Erdgas aus dem östlichen Mittelmeer nach Europa exportieren wollen. Die Türkei steht wegen der Politik von Erdogan international ziemlich isoliert dar und könnte wegen Idlib und Tripolis auch Russland als Partner verlieren.
via @Hinter.d.Kulissen rot

Eben erst habe ich den obigen Beitrag, den ich gestern aus Zeitmangel einfach nur kopiert hatte, gelesen. Ich habe das deutliche Gefühl, dass hier Leute schreiben, die tatsächlich hinter die Kulissen schauen.
Im „heute-Journal“ hat gestern Abend Klaus Kleber wieder Bilder gezeigt, die ganz eindeutig als Anklage gegen Russland und Syrien dienen sollten: weinende Kinder in bombardierten Häusern oder frierende Kinder in provisorischen Zeltlagern. Es wird alles getan, um Russland und Syrien als Bösewichte hinzustellen, die nicht einmal davor zurückschrecken, dass Kinder betroffen sind. Kein Wort von den Rebellen, die die Bevölkerung, also auch die Kinder, als Geisel benutzen mit dem Ziel, Stimmung zu machen gegen das Land, das nach langen Verhandlungen (Sotschi und Astarna) nun handeln muss, um die letzte verbliebene Provinz von den „Rebellen“ zurückzuerobern.
Dass Israel immer wieder Passagierflugzeuge als Schutzschild benutzt, um illegal syrische Stützpunkte zu bombardieren, wird in den offiziellen Medien kaum erwähnt. Israel darf man ja nicht kritisieren.
Ich tue es trotzdem.
Die Informationspolitik unserer Medien ist eine einzige Katastrophe – von Streben nach Wahrheit keine Spur.
Man könnte sich jetzt angewidert zurückziehen und der Welt ihren Lauf lassen; aber dafür ist mir die Welt zu schade. Immer noch habe ich Mitleid mit all den Menschen, die durch die große Politik sterben und leiden müssen. Und dabei sehe ich deutlich, wer in Wirklichkeit dieses Sterben und Leiden verursacht: Es gibt nur einen Staat, der Interesse an der Destabilisierung von Ländern wie Syrien und Libyen haben konnte und kann: Israel.
Nicht das Erdöl ist der eigentliche Grund für die Kriege, Putsche und Terroraktionen gegen reguläre Regierungen, sondern die Angst Israels vor den arabischen Völkern, die den auf ihrem Gebiet errichteten Apartheitsstaat ablehnen.

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